Auf einer Reise mit dem Mietwagen durch Costa Rica gibt es viel zu entdecken. Denn: Costa Rica ist ein extrem spannendes Urlaubsland. Auf einer Fläche kaum größer als Niedersachsen könnt ihr atemberaubende Strände, waschechtes Dschungel-Feeling und eine beeindruckende exotische Tierwelt erleben.
Obwohl Costa Rica vergleichsweise klein ist, solltet ihr die einzelnen Streckenabschnitte zwischen den Highlights des Landes jedoch nicht unterschätzen. Dank Serpentinen, Schlaglöchern und Baustellen werdet ihr deutlich mehr Zeit im Auto verbringen, als die reine Kilometeranzahl zunächst vermuten lässt.
Dennoch ist eine Rundreise mit dem Mietwagen durch Costa Rica durchaus zu empfehlen, insbesondere dann, wenn ihr nur wenige Urlaubstage mitgebracht habt und trotzdem so viel wie möglich des Lateinamerikanischen Landes entdecken wollt.
Inhaltsverzeichnis
Autofahren in Costa Rica – Wo sollte ich den Mietwagen buchen?
Um euch unnötigen Stress vor Ort zu ersparen, empfehle ich euch, den Mietwagen von Zuhause aus zu buchen. So könnt ihr alle aktuellen Angebote in Ruhe vergleichen und euch für ein Mietwagen-Paket entscheiden, das am besten zu euren Bedürfnissen passt.
Eine größtmögliche Auswahl an Mietwagen für Costa Rica findet ihr natürlich auf den gängigen Vergleichsportalen wie Check24 oder Billiger Mietwagen. Für mich ist die Darstellung der Angebote dort jedoch immer etwas unübersichtlich, da genau geschaut werden muss, welche Versicherungsleistungen beim Broker inklusive sind und wo ihr im Falle eines Schadens ordentlich draufzahlen könnt. Darüber hinaus stellt gerade Check24 viele seiner Anbieter sehr positiv dar, obwohl die Kundenzufriedenheit des Öfteren dann doch zu wünschen übrig lässt.
Außerdem gibt es beim Thema Mietwagen leider immer noch eine Menge schwarze Schafe: Aufschwatzen von unnötigen Versicherungen, Einbehalten der Kaution oder nachträglich versendete Rechnungen, weil ihr das Auto nicht staubkornfrei übergeben habt, sind nur einige Maschen, mit denen euch die Mietwagenanbieter übers Ohr hauen wollen.
Vor der Buchung: Infos über Mietwagenanbieter einholen
Noch viel kritischer finde ich allerdings, dass von Kunden hin und wieder auch der technische Zustand der Mietfahrzeuge bemängelt wird. Manchmal sind es fehlende Radmuttern oder noch schlimmer eine Bremse, die nicht mehr richtig greift.
Versteht mich dabei bitte nicht falsch. Ganz egal ob Deutschland, Mallorca oder Costa Rica: Es gibt unglaublich viele tolle und seröse Autovermietungen mit nettem und kompetentem Personal, aber hin und wieder höre oder lese ich doch mal die eine oder andere negative Geschichte, die ich so ganz sicher nicht erleben möchte.
Wenn ihr das für euch passende Mietwagenangebot für Costa Rica gefunden habt, macht es dementsprechend noch einmal Sinn, sich im Internet über den Anbieter zu informieren und gängige Bewertungsportale zu checken – sicher ist sicher. 🙂
Ich habe in der Vergangenheit immer sehr gute Erfahrungen mit den Anbietern Sunny Cars und TUI CARS gemacht. Beide bieten einen Rundum-Sorglos-Schutz und ihr habt eine 24-stündige Notfall-Hotline, falls doch mal etwas schief geht.
Einige andere Blogger empfehlen auch den Anbieter Adobe Rent A Car. Er soll in puncto Ausstattung, Kundenservice und Sicherheit überzeugen. Uns waren die Fahrzeuge im Vergleich zum ebenso guten Wettbewerb, aber etwas zu teuer.
Mit dem Mietwagen durch Costa Rica: Kosten
Und da wären wir auch schon beim Thema. Wie teuer ist so ein Mietwagen im Costa Rica Urlaub eigentlich?
Um eins vorwegzunehmen: Costa Rica ist nicht Mallorca. Ein technisch einwandfreies und sicheres Fahrzeug bekommt ihr nicht zu Dumpingpreisen (und das ist auch gut so).
Die Kosten für den Mietwagen sind natürlich auch immer davon abhängig, zu welcher Jahreszeit ihr reisen wollt. In der Hauptsaison zwischen November und April ziehen die Preise bei den Vermietungsplattformen deutlich an. In der Nebensaison könnt ihr hingegen den einen oder anderen Euro sparen.
So bekommt ihr im September bei TUI CARS einen Kleinwagen bereits für knapp 170,00 €* pro Woche und einen geländetauglichen SUV wie den Suzuki Jimny für 240,00 €*. Im April kostet der Kleinwagen 230,00 €* und der Jimny 350,00 €*. (Neben der Reisezeit ist aber natürlich auch der Buchungszeitpunkt entscheidend. Wie eigentlich immer im Tourismus: Je früher, desto günstiger.)
Tanken in Costa Rica
Wie eigentlich fast überall auf der Welt (außer in Deutschland) übernimmt in Costa Rica ein Tankwart das Tanken für euch. Bezahlen lässt sich in der Regel bar oder mit Kreditkarte. Entscheidet ihr euch für Zweitgenanntes, empfehle ich euch, den Tankwart (vorsichtshalber) nicht aus den Augen zu lassen. Es passiert zwar sehr selten, aber Kreditkartenbetrug kommt auch in Costa Rica vor.
Die Kosten für Sprit sind in Costa Rica annehmbar. Für einen Liter Benzin bezahlt ihr umgerechnet etwas über einen Euro*. Die Diesel-Preise liegen mit circa 90 Cent* pro Liter noch etwas darunter.
Mein Tipp: Anders als auf den deutschen Autobahnen reiht sich in Costa Rica nicht Tankstelle an Tankstelle. Ihr solltet mit eurem Mietwagen also lieber an einer Zapfsäule zu viel als zu wenig anhalten.
Welche Mietwagen-Kategorie ist für eine Reise durch Costa Rica empfehlenswert?
Die Straßenverhältnisse in Costa Rica sind nicht mit deutschen Autobahnen und Landstraßen vergleichbar. Während wir an der Karibikküste zum Teil noch auf sehr neuen Straßen unterwegs waren, reihen sich in anderen Landesteilen Schlagloch an Schlagloch. Darüber hinaus gibt es viele Schotterpisten, die bei schlechten Witterungsbedingungen matschig und dementsprechend rutschig werden.
Natürlich kommt ihr in Costa Rica auch irgendwie mit einem Kleinwagen durch. Einige interessante Routen und Sehenswürdigkeiten bleiben für euch in diesem Fall jedoch unerreichbar.
Mir sind vor allem die Straßen nach Puerto Jimenez (in der Nähe des Corcovado Nationalparks), nach Monteverde und ein kurzer Streckenabschnitt auf dem Weg zu den Nauyaca Wasserfällen, als etwas anspruchsvoller in Erinnerung geblieben.
Wenn ihr Costa Rica bis in den letzten Winkel entdecken wollt, empfehle ich euch, einen SUV mit ordentlich Bodenabstand und 4×4 Option (Allrad) zu mieten.
Beliebte (und vergleichsweise günstige) Fahrzeuge für Costa Rica, sind der Daihatsu Bego und der Suzuki Jimny.
Wir waren auf unserer Costa Rica Reise im Jimny unterwegs und konnten uns nicht beklagen. Der kleine 4×4 ist sehr robust und hat uns sicher von A nach B transportiert. Egal ob Schlagloch, Sandpiste oder Matschpfütze – auf den Jimny war Verlass. Ihr solltet euch jedoch darauf einstellen, von Zeit zu Zeit ordentlich durchgeschüttelt zu werden, denn eine gute Federung hielten die asiatischen Autobauer dann anscheinend doch für überflüssig. 🙂
Teilkasko, Vollkasko, Haftpflicht – welche Autoversicherungen brauche ich in Costa Rica?
Wer mich kennt, weiß: Ich gehe lieber auf Nummer sicher und damit unnötigen Risiken und Kosten gerne aus dem Weg. Für mich kamen in Costa Rica dementsprechend nur eine Vollkaskoversicherung mit Erstattung der Selbstbeteiligung und eine Haftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckungsumme von 7,5 Millionen Euro in Frage. Darüber hinaus sollte bei meinem Mietwagen auch die Erstattung der Schäden an Glas, Reifen, Dach, Unterboden und Kupplung inklusive sein. Ein Diebstahlschutz und eine 24h-Notfall-Hotline, die ihr erreichen könnt, falls wirklich mal ein größeres Problem entsteht, machen ebenso Sinn.
Wenn ihr mindestens zu zweit unterwegs seid, überlegt zudem, beim Vermieter einen Zweitfahrer eintragen zu lassen. Das kostet zwar nochmal zusätzliche Euros am Tag, da die eine oder andere Strecke in Costa Rica aber durchaus anspruchsvoller ist, solltet ihr euch beim Fahren regelmäßig abwechseln.
Ich kenne aber auch Leute, die mit Teilkasko und gesetzlicher Mindesthaftpflicht in Costa Rica losgefahren sind und einen wunderschönen und komplikationsfreien Urlaub erlebt haben.
Entscheidet am besten also für euch selbst, wie viel Sicherheit ihr braucht und wo ihr sparen möchtet.
Sind Grenzüberschreitungen mit dem Mietwagen nach Nicaragua oder Panama möglich?
Wenn ihr schon einmal in Mittelamerika unterwegs seid, macht es natürlich Sinn, neben Costa Rica auch Panama oder Nicaragua zu besuchen.
Mit dem Mietwagen entspannt über die Grenze fahren geht jedoch nicht – zumindest habe ich keine einzige Vermietung gefunden, die es erlaubt.
Alternativ soll es jedoch die Möglichkeit geben mit dem Mietwagen an die Grenze zu fahren, ihn dort abzugeben und direkt nach dem Grenzübergang in Nicaragua oder Panama ein neues Fahrzeug zu übernehmen. Ich gehe aber davon aus, dass ihr für dieses Unterfangen eine Reiseagentur zwischenschalten müsst.
Wenn ihr mehr Informationen zu dem Thema habt, lasst mir gerne einen Kommentar da oder schreibt eine persönliche Nachricht.
Alternativ gibt es auch Shuttle-Busse, die euch bis an die Grenze und teilweise sogar darüber hinaus bringen können.
Ab welchem Alter darf ich einen Mietwagen in Costa Rica fahren?
Glücklicherweise scheinen einige Costa Ricanische Autovermietungen das Thema Alter nicht ganz so kritisch zu sehen, wie Anbieter in anderen Ländern. Bei einer kurzen Recherche habe ich sofort mehrere Angebote gefunden, die das Führen des Mietwagens ab 18 Jahren erlauben. Wichtig dabei ist jedoch, dass ihr bereits über ein Jahr im Besitz eines Führerscheins sein und vor Abschluss des 25. Lebensjahres eine Jungfahrergebühr entrichten müsst (circa 25,00 € pro Tag*).
Apropos Führerschein: jeder nicht-costa-ricanische gültige Führerschein berechtigt euch zum Autofahren und -mieten. Erst nach 90 Tagen Aufenthalt müsstet ihr euch um eine costa-ricanische Fahrerlaubnis kümmern. Den Internationalen Führerschein braucht ihr für Costa Rica nicht. Wenn ihr ganz große Sicherheitsfanatiker seid, könnt ihr ihn natürlich trotzdem mitnehmen. Er kostet in Deutschland 15,00 € und ihr bekommt ihn gegen Vorlage eures Persos, Führerscheins und eines Passbilds beim Bürgeramt eurer Stadt.
Autofahren in Costa Rica in der Regenzeit
Zum Thema Autofahren in Costa Rica in der Regenzeit, kann ich leider keine Infos aus eigener Erfahrung beisteuern. Wir waren Ende April und dementsprechend noch gerade so in der Trockenzeit unterwegs, sodass uns allenfalls kleine unspektakuläre Regenschauer heimsuchten.
Etwas anders sieht es jedoch in den Monaten von Mai bis November aus. Gerade in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst kommt es in Costa Rica zu ergiebigem, sogar mehrere Tage anhaltendem, Dauerregen. Außerhalb dieser speziellen Zeit regnet es sich vor allem um die Mittagszeit herum für mehrere Stunden ein. Davor oder danach scheint wieder die Sonne.
Trotz der ganzen Wassermassen, soll Costa Rica auch in der Regenzeit ein lohnenswertes Reiseziel sein, da die Natur prächtig gedeiht. Nichtsdestotrotz müsst ihr euch darüber im Klaren sein, dass die Straßenverhältnisse unter dem Regen leiden. Wo es im Sommer trocken und staubig ist, regiert im Winter der Schlamm. Einige Straßen werden durch Unwetter sogar unpassierbar. Gerade auf den weiter oben bereits genannten Strecken in Richtung der touristischen Hotspots Corcovado und Monteverde soll es immer wieder zu Problemen kommen (was mich ehrlich gesagt auch nicht überrascht).
Wenn ihr in der Regenzeit mit dem Mietwagen durch Costa Rica fahren wollt, informiert euch also regelmäßig über die Straßenverhältnisse (zum Beispiel im Internet oder noch besser bei Einheimischen oder in eurer Unterkunft) und plant gegebenenfalls spontan um.
Ist Autofahren in Costa Rica gefährlich?
Costa Rica zählt zu den sichersten Ländern Lateinamerikas und lässt sich dementsprechend gut bereisen. Autofahren ist für Touristen kaum gefährlicher als bei uns in Deutschland. Natürlich geht es in den großen Städten (allen voran San José) etwas turbulent zu. Es gibt viele mehrspurige Kreisel, ihr müsst hin und wieder an Steigungen anfahren und Menschen laufen einfach mal spontan zwischen den Autos über die Straße oder wollen etwas verkaufen. Bei einem Trip durch die Hauptstadt solltet ihr konzentriert und vorausschauend fahren. Uns half damals Teamwork: Ich hatte das Lenkrad und Auto fest im Griff und meine Freundin lotste uns mit ihren hilfreichen Kommentaren sicher durch die Straßen.
Außerhalb der Hauptstadt geht es deutlich entspannter zu. Gerade bei Über-Land-Fahrten seid ihr manchmal fast ganz allein unterwegs und müsst lediglich die teils schlechten Straßenverhältnisse im Blick haben. Auch die Ticos (wie sich die Einheimischen Costa Ricas selbst nennen) haben wir meist als vergleichsweise ruhige Autofahrer wahrgenommen – da kann sich der eine oder andere deutsche Autobahn-Drängler eine Scheibe abschneiden.
Darauf solltet ihr unterwegs achten
An drei Dinge solltet ihr euch beim Autofahren in Costa Rica jedoch halten: Wie in vielen anderen Ländern macht es Sinn, Fahrten im Dunkeln zu vermeiden. Zum einen liegt das natürlich an den bereits mehrfach erwähnten schlechten Straßenverhältnissen. Zum anderen überseht ihr im Dunkeln aber auch leicht den ein oder anderen freilaufenden Hund, Fußgänger oder Fahrradfahrer (wir waren notgedrungen einmal im Dunkeln unterwegs, da wir uns verfahren hatten und kein Radler besaß Licht am Fahrrad).
Darüber hinaus solltet ihr beim Verlassen des Fahrzeugs keine Wertgegenstände zurücklassen und Ausweisdokumente, Kreditkarte, Bargeld, Fahrzeugpapiere und Smartphone lieber irgendwo am Körper mitführen. Ich verwende dafür immer gerne meine Bauchtasche.
Besonders häufig soll es zu Autoaufbrüchen an Stränden und beim Parken in der Nähe der Brücke am Fluss Tarcoles kommen (hier könnt ihr zahlreiche Krokodile bestaunen). Bei uns ist aber immer alles gut gegangen und derartige Aufbrüche sind sicher auch nicht die Regel.
In Zusammenhang mit dem Thema Autofahren in Costa Rica ist manchmal auch von fingierten Pannen die Rede. Seit ihr im Auto unterwegs und bemerkt einen Platten oder werden sogar von außen darauf aufmerksam gemacht, solltet ihr Ruhe bewahren und besser nicht anhalten. Fahrt langsam weiter und sucht die nächstgelegene Tankstelle oder Werkstadt auf, um den potenziellen Schaden am Fahrzeug beheben zu lassen (auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Vermutlich wollen euch die meisten Leute wirklich einfach nur helfen und haben keine bösen Absichten).
Welches Navigationssystem sollte ich in Costa Rica nutzen?
Egal ob Einheimischer oder Tourist: In Costa Rica nutzen alle Waze. Auch wir haben uns die Navigations-App heruntergeladen und während unseres Roadtrips durch Costa Rica immer wieder gerne verwendet. Ein kleiner Nachteil der App: Sie funktioniert natürlich am besten mit Datenvolumen. Wir hatten unterwegs jedoch kein Internet und mussten uns die einzelnen Routen vor jeder Tagesetappe im WLAN herunterladen. Leider hat sich Waze während der Fahrt manchmal aufgehängt (vermutlich lag das aber eher an unseren alten Handys als an der App) und unsere heruntergeladene Route ließ sich nicht mehr aufrufen. In solchen Fällen griffen wir dann doch auf die guten „alten“ Offline Karten von Google Maps zurück (vor eurer Reise am besten einmal schnell die Offline-Karte für Costa Rica herunterladen) und sind tatsächlich immer irgendwie ans Ziel gekommen.
Am kompliziertesten wurde es meistens auf den letzten Metern: Einige Unterkünfte in Costa Rica haben nämlich keine Hausnummern und sind stattdessen sehr kreativ mit Passagen wie „das rote Haus mit den gelben Blumen am Zaun“ beschrieben – blöd, wenn es im Ort mindestens drei rote Häuser mit gelb geblümten Zäunen gibt. An dieser Stelle hilft dann nur noch Fragen. Bei unseren fünf gelernten Brocken Spanisch hieß das Hände und Füße rausholen und gestikulieren. Die Ticos hatten glücklicherweise immer eine schier endlose Geduld mit uns und konnten super helfen.
Straßenverkehrsregeln in Costa Rica
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Wie (fast) überall auf der Welt gibt es in Costa Rica Geschwindigkeitsbegrenzungen. Innerhalb der Ortschaften dürft ihr in der Regel nicht schneller als 40 Km/h fahren. Außerhalb der Städte gilt meistens Tempo 60. Einige Strecken sind sogar mit 90 oder 100 km/h ausgeschildert.
Ich kann euch jedoch schon vorab sagen: Zu richtigen Rasern werdet ihr in Costa Rica vermutlich nicht mutieren. Das liegt zum einen an den nicht immer optimalen Straßenverhältnisse, zum anderen verirrt sich auch gerne mal ein untermotorisierter Lastwagen vor euch oder ihr quält euch selbst Kurve um Kurve Serpentinen hinauf.
Geduld braucht ihr darüber hinaus auch an der einen oder anderen Baustelle. Wird eine Fahrbahnseite erneuert, sind viele Straßen nur noch einseitig befahrbar und ihr müsst warten, bis euch die Bauarbeiter das Okay für die Weiterfahrt geben. Da die restaurierungsbedürftigen Streckenabschnitte häufig recht lang sind, kann sich eure Ankunftszeit ein gutes Stück nach hinten verschieben.
Während ihr wartet, könnt ihr euch eine Tüte Banenchips bei den einheimischen Verkäufern gönnen, die sich ihre Wege durch die Autoreihen bahnen – typisch costa-ricanische Gelassenheit.
Gerade für längere Tagesetappen solltet ihr beim Autofahren in Costa Rica genügend Zeit einplanen. Wir haben immer sehr großzügig mit 50 bis 60 Kilometern pro Stunde gerechnet.
Straßenbeschilderung in Costa Rica
Leider ist die Straßenbeschilderung in Costa Rica alles andere als üppig. Gerade in Großstädten mit vielen Einbahnstraßen führt das hin und wieder zu Verwirrung. Erschwerend kommt hinzu, dass die bei uns gängige Rechts-Vor-Links-Regel in Costa Rica nicht ohne weiteres gültig ist. Die Costa-Ricaner unterscheiden stattdessen zwischen den sogenannten „avenidas“ (Hauptstraßen) auf denen ihr Vorfahrt habt und den „calles“ (Nebenstraßen) auf denen ihr warten müsst.
Wenn ihr gerade in Städten unterwegs seid, solltet ihr euch also immer wieder bewusst machen, ob ihr euch gerade auf einer Haupt- oder Nebenstraße befindet. Obwohl in den letzten Jahren vermehrt Schilder aufgestellt wurden, gibt es leider immer noch viele unbeschriftete Straßen. Vorausschauendes Fahren ist auch hier die Zauberformel.
Was mache ich in Costa Rica bei einem Unfall?
Natürlich drücke ich euch die Daumen, dass ihr in Costa Rica einen unbeschwerten Urlaub verbringt und ausschließlich positive Erinnerungen mit nach Hause nehmt. Dennoch solltet ihr auch für den Ernstfall gerüstet sein und wissen, wie ihr euch bei einem Unfall verhalten müsst.
Ganz wichtig: Ihr dürft euer Auto direkt nach dem Unfall auf keinen Fall bewegen. Für die meisten Costa Ricaner kommt das nämlich einem Schuldgeständnis gleich. Also egal wie viel Stau sich gerade hinter euch bildet, parkt auf keinen Fall um und lasst euch auch nicht dazu überreden.
Über die Notrufnummer 911 könnt ihr die Polizei und gegebenenfalls auch einen Rettungswagen verständigen. Auf das Thema erste Hilfe möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen. Das läuft überall in der Welt gleich ab und sollte für euch im Falle des Falles oberste Priorität haben.
Sind alle Verletzten hinreichend versorgt müsst ihr neben der Polizei auch noch eure Mietwagenfirma und die Nationale Versicherungsagentur INS (Telefonnummer: 800 8000 467) informieren. Zweitere schickt euch einen so genannten Inspektions-Agent vorbei, der den Schaden am Fahrzeug aufnimmt und dokumentiert.
Erst wenn Versicherungs-Agent und Polizei mit ihrer Arbeit fertig sind und ihr zu allem Frage und Antwort gestanden habt, könnt ihr eure Reise (hoffentlich nur mit einem kleinen Schrecken) fortsetzen.
Parken
Abstellen solltet ihr euren Mietwagen möglichst auf bewachten Parkplätzen. Insbesondere in Städten und auch an einigen Stränden müsst ihr fürs Parken ein kleines Entgelt zahlen. Im Gegenzug passen in der Regel aber auch Parkwächter auf euer Fahrzeug auf und ihr könnt entspannt die Gegend erkunden.
Strafzettel
Ihr seid mutmaßlich zu schnell gefahren und werdet von der Polizei angehalten? Bezahlt eure Strafe auf keinen Fall in bar, sondern lasst euch ein Ticket ausstellen und klärt das Vergehen am Ende eurer Reise mit dem Mietwagenanbieter.
Kann ich durch Costa Rica auch einfach mit dem Bus reisen?
Nachdem ich euch nun auf knapp sieben Word-Seiten ausführlich geschildert habe, wie viel Spaß ein Roadtrip durch Costa Rica macht, kann ich euch von einer Reise mit Bus natürlich nur abraten.
Spaß beiseite: Costa Rica ist ein so wohlhabendes und sicheres Land, dass ihr auch problemlos und kostengünstig mit dem Bus unterwegs sein könnt.
Die meisten Busse sind recht komfortabel und die Fahrten kosten pro Tag natürlich nur einen Bruchteil der Fahzeugmiete – gerade für Pfennigfuchser mit etwas mehr Zeit eine gute Alternative zum Mietwagen. Zumal ihr beim Busfahren noch einmal deutlich intensiver mit den Einheimischen in Kontakt kommt, als im Auto.
Darüber hinaus ist auch die gewonnene Zeit Gold wert: Während sich beim Mietwagen immer eine Person aufs Fahren konzentrieren muss und längere und unwegsame Strecken richtig anstrengend werden, lässt es sich im Bus zwischendurch hervorragend entspannen oder einfach nur die Aussicht genießen.
Egal für welches Fortbewegungsmittel ihr euch am Ende entscheidet: Costa Rica ist ein wundervolles Land für Tierliebhaber und Latein-Amerika-Einsteiger. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurer eigenen Reise. Pura Vida!
Ihr seid auch schon mit dem Mietwagen durch Costa Rica gefahren und möchtet eure Erfahrungen und Tipps teilen? Dann freue ich mich wie immer über einen Kommentar. Ich komme gerne mit euch in den Austausch. 🙂
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6 Kommentar
hummel12
16. April 2020 at 18:00Klingt toll! Wir hatten auch eine Costa Rica Mietwagenrundreise geplant, die wohl jetzt erst mal nicht stattfinden wird. Sehr schade. Ich bin nur froh, dass wir noch nichts gebucht hatten, sodass es nicht ganz so dramatisch ist.
Melanie
18. April 2020 at 16:23Hallo Hummel12,
vielen Dank für dein Feedback. 🙂 Wirklich schade, dass eure Reise nach Costa Rica jetzt erst einmal nicht stattfinden kann. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, sodass ich hoffe, dass wir spätestens in einem Jahr wieder international reisen und die weltweite Tourismus-Branche unterstützen können. Bis dahin bleibt leider nur Träumen und Reiseberichte auf Blogs oder in Büchern lesen. 🙂
Markus
17. Mai 2021 at 10:16Liebe Melanie,
vielen Dank für die ganzen ausführlichen Informationen und die Beschreibung deiner Reise durch Costa Rica – wirklich toll!
Ich reise selbst relativ viel und hab mich bisher eig. fast in jedem Land für einen Mietwagen entschieden. Nun habe ich gehört, dass man in Costa Rica angeblich einen zusätzliche „Haftpflichtversicherung (Liability Insurance from the INS) vom Staat“ beim Instituto Nacional de Seguros (INS) verpflichtend abschließen muss. Es genügt angeblich nicht, dass Auto über z.B. – wie von dir empfohlen – Sunnycars oder TUI Cars zu buchen, obwohl man hier ja bspw. bei TUI Cars bereits eine „Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbeteiligung“ und eine „KFZ-Haftpflichtversicherung“ dabei hat.
Kannst du das bestätigen oder ist in den Angeboten von z.B. TUI Cars oder Sunnycars alles enthalten?
Wie sind hier Deine Erfahrungen?
Ich freue mich auf Dein Feedback! 🙂
Gruß
Markus
Melanie
18. Mai 2021 at 22:01Hallo Markus, 🙂
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich freue mich, wenn du ein wenig Input für dich mitnehmen konntest.
Wo hast du denn gelesen, dass man diese Extra-Versicherung gesondert abschließen muss?
Nach meiner Auffassung ist die Liability Insurance from the INS lediglich eine Mindesthaftpflichtdeckung, die du im jeweiligen Land haben musst und die liegt meistens weit unter den Haftpflichtdeckungen der renommierten deutschen Mietwagen-Broker.
Gerade bei den guten Brokern würde ich ehrlich gesagt, sogar einen Hinweis auf den jeweiligen Webseiten erwarten, wenn man noch eine extra Versicherung benötigt, um den Mietwagen zu übernehmen.
Eine 100-prozentige Garantie kann ich dir allerdings auch nicht geben. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, eine spezielle Zusatzversicherung abgeschlossen zu haben.
Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner weiteren Reiseplanung. 🙂
Liebe Grüße
Melanie
Carrau
2. Juli 2023 at 10:57Muchas gracias por tanzos buenos detalles e informaciones!!!
Melanie
4. August 2023 at 15:46De nada 🙂