Zelten in Norwegen wird immer beliebter. Während wir in unserem ersten Norwegenurlaub mit Auto und Zelt auf den Campingplätzen noch ziemliche Exoten inmitten eines ganzen Wohnmobil Parks waren, trafen wir in diesem Jahr immer wieder auf Gleichgesinnte.
Kein Wunder, denn Urlaub im schönen Norwegen ist verdammt teuer. Wenn dann noch die Kosten für ein Mietwohnmobil dazu kommen, ist die Reisekasse schnell gesprengt. Zwar fressen auch die Übernachtungen auf den Campingplätzen, das Benzin, Mautgebühren und die Verpflegung einiges an Budget, wer mit Auto und Zelt durch Norwegen fährt, spart dennoch eine Menge Geld: Die Wohnmobilmiete entfällt, die Zeltplätze und Fähren sind günstiger und ihr müsst teilweise weniger Maut zahlen.
Inhaltsverzeichnis
Das Jedermannsrecht: Ist freies Zelten in Norwegen erlaubt?
Vom Jedermannsrecht in Norwegen habt ihr vermutlich schon einmal gehört. Es ist seit 1957 im norwegischen Gesetz verankert und erlaubt, sich jederzeit frei in der Natur zu bewegen. Ihr dürft:
- zu Fuß und auf Skiern frei unterwegs sein
- Reiten und Radfahren auf Pfaden und Wegen
- Baden, Rudern und Segeln
- Beeren, Pilze und Blumen sammeln
- Salzwasserfische angeln
- in der Natur rasten und übernachten
Wenn ihr zu Fuß, mit Rad, im Boot oder auf Skiern unterwegs seid, könnt ihr dementsprechend ohne schlechtes Gewissen in der Natur übernachten. Achten solltet ihr jedoch darauf, dass ihr euer kleines Lager in mindestens 150 Metern Entfernung zu Privatgrundstücken aufbaut. Zudem müsst ihr den Grundbesitzer um Erlaubnis bitten, wenn ihr länger als zwei Nächte am gleichen Ort schlafen wollt. Keinen Müll zu hinterlassen und respektvoll mit der Natur umzugehen, ist beim Übernachten im Freien darüber hinaus eine Selbstverständlichkeit.
Etwas schwieriger auszulegen, ist das Gesetz, wenn ihr mit einem fahrbaren Untersatz sprich Wohnmobil oder Auto unterwegs seid. Als das Jedermannsrecht 1957 im Gesetz festgehalten wurde, spielten Reisen im Camper oder KFZ keine große Rolle. Deshalb gehen die Meinungen zu diesem Thema weit auseinander.
Parken dürft ihr in der Regel überall in der freien Natur, sofern es sich um öffentliche Wege, Straßen und Plätze handelt. Übernachtungen sind, laut meinen Recherchen, auf Parkplätzen, Weideflächen, Picknickplätzen und Stapelplätzen für Holz erlaubt. Eine Ausnahme bilden selbsterklärend Orte, die das Abstellen und Übernachten von und in Fahrzeugen/Wohnmobilen ausdrücklich verbieten.
Generell vermeiden solltet ihr auf diesen Plätzen, euer halbes Camping-Equipment auszuladen und euch häuslich einzurichten. Das ist für Wohnmobil-Reisende in der Regel kein Problem. Schnell etwas kochen und über Nacht die Fahrtüchtigkeit wieder herstellen geht bei dieser Reiseform meistens ohne Campingtisch, Stühle und Sonnensegel hervorzukramen.
Anders sieht es natürlich bei Reisen mit Zelt und Auto aus: Hier bleibt euch zum Schlafen nichts anderes übrig, als Zelt, Isomatte und Schlafsack aus dem Kofferraum zu holen und neben dem Fahrzeug aufzustellen. Diese Form der Übernachtung in der freien Natur und auf öffentlichen Plätzen halte ich deshalb für eine absolute (Dunkel-)Grauzone und rate davon ab. Zumal sich die Beschaffenheit des Bodens auf den meisten Picknick- und Parkplätze vermutlich nicht einmal zum Zeltaufbau eignet.
Wenn ihr mit Auto und Zelt in Norwegen unterwegs seid und gerne in der freien Natur übernachten wollt, könnt ihr alternativ natürlich überlegen, eine Tageswanderung zu machen. Es spricht sicher nichts dagegen, wenn ihr euer Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz abstellt, das wichtigste Equipment mitnehmt und nach einem Tagesmarsch irgendwo in der Natur euer Zelt aufstellt. Nicht gern gesehen ist es hingegen, wenn ihr euer Zelt mitnehmt, 500 Meter in den Wald lauft und es außer Sichtweite des Fahrzeugs aufstellt – dass dieses Vorgehen nicht dem Jedermannsrecht entspricht, sollte jedem Reisenden klar sein. 🙂
Gerne möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Abschnitt lediglich um meine Auslegung zum Thema Jedermannsrecht handelt. Wie bereits geschrieben, ist das Jedermannsrecht für Reisende mit motorisierten Fahrzeugen nicht eindeutig geregelt. Es gibt also kein ganz klares Richtig oder Falsch.
Mir ist nur wichtig, dass der Schutz der Natur beim Campen oberste Priorität haben muss. Campingurlaub liegt aktuell stark im Trend und auch in Norwegen regen sich (zu Recht) immer mehr Menschen über das rücksichtslose Verhalten von Touristen auf, die Müll-, Exkremente und ähnliches in der Natur und auf öffentlichen Plätzen hinterlassen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in den letzten Jahren gehäuft Übernachtungsverbote für beliebte Spots zum Freistehen und Wildcampen ausgesprochen wurden.
Wir haben auf unserer Reise durch Norwegen mit Auto und Zelt ausschließlich auf Campingplätzen übernachtet. Natürlich geht das etwas ins Geld, aber erstens war unser Zelt viel zu schwer, um es entspannt auf einen Tageausflug mitzunehmen und zweitens wollten wir uns ungern in irgendwelchen Grauzonen bewegen, da uns der Schutz der Natur (wie euch sicher auch) am Herzen liegt.
Bei einer Norwegen-Tour im Camper könnten wir uns aber durchaus vorstellen, zwischendurch auch mal auf asphaltierten oder geschotterten Park- und Picknickplätzen zu stehen, die eine Übernachtung im Fahrzeug erlauben. Breitet ihr euch hier nicht aus, nehmt euren Müll (samt Exkremente!) wieder mit und verhaltet euch ruhig, sollte sich niemand (auch nicht die Umwelt) an eurem Verhalten stören.
Meine Top-Reiseführer für euren Norwegen-Urlaub: 1. Norwegen Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag 2. Lonely Planet Reiseführer Norwegen 3. Stefan Loose Reiseführer Norwegen: Mit Reiseatlas |
Norwegen mit Zelt: Wie komfortabel ist das Reisen mit Auto und Zelt?
Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten. Es gibt viel zu viele Einflussfaktoren, die Zelten in Norwegen unglaublich schön und erholsam machen. Gleichzeitig mindestens genauso viele, die dafür sorgen, dass ihr das Zelten nur noch ätzend findet und euch ein warmes, weiches Bett herbeiwünscht. Zweites ist bei uns glücklicherweise noch nicht passiert.
Zelten in Norwegen: Temperaturen und Wetter
Eine wichtige Rolle beim Zelten spielt natürlich das Wetter, welches auch im Hochsommer unbeständig sein kann. So müsst ihr neben strahlendem Sonnenschein auch immer wieder mit ergiebigen Regenschauern rechnen. Manchmal regnet es sich sogar für mehrere Tage ein, sodass euer Zelturlaub zeitweise komplett ins Wasser fällt. Darüber hinaus schlägt das Wetter in Norwegen häufig von der einen zur anderen Sekunde um und strahlender Sonnenschein verwandelt sich in einen tosenden Sturm.
Umso wichtiger ist es, dass ihr beim Kauf eures Reisezelts darauf achtet, dass euer Unterschlupf möglichst lange wasserdicht hält. Bleibt das Zelt dicht, lassen sich auch ein oder zwei Tage Regen problemlos verkraften.
Regnet euer Zelt durch, ist Hopfen und Malz aber immer noch nicht verloren. In Norwegen gibt es zahlreiche Campingplatz-Hütten, in denen ihr (mit etwas Glück) unterkommen könnt.
Richtig schön ist Zelten natürlich immer bei Sonnenschein. Aber auch das hat seine Tücken. Denn wenn die Sonne erst einmal scheint, heizt sich der Zeltinnenraum in kürzester Zeit auf und wird zur Sauna. Abhilfe schafft ein Stellplatz unter Bäumen oder ein Zelt, das zumindest etwas gegen Wärme isoliert. Wir waren mit dem Quechua Air Seconds 4.1 unterwegs und konnten auch bei starker Sonneneinstrahlung noch relativ lange schlafen.
In der einen oder anderen Nacht habe ich dem Sonnenaufgang jedoch schon regelrecht entgegengefiebert. Denn wie ihr es euch sicherlich denken könnt, werden die Nächte in Norwegen unter Umständen empfindlich kalt.
Wir hatten im Juli extrem gutes Wetter. Selbst nachts konnten wir uns über zweistellige Temperaturen freuen. Dies ist jedoch nicht die Regel. Nehmt euch für eure Norwegenreise mit Auto und Zelt deshalb ausreichend warme Klamotten mit und schafft euch einen guten Schlafsack und eine hochwertige Isomatte an. Gerade die Isomatte würde ich euch wärmstens ans Herz legen, denn die Kälte, die vom Boden aufsteigt, wird häufig unterschätzt.
Mit Auto und Zelt durch Norwegen: Wie nervig ist der Zeltaufbau?
Ihr könnt euch sicher schon denken, dass ein Roadtrip durch Norwegen mit Auto und Zelt nicht ganz so entspannt abläuft, wie mit einem Wohnmobil. Gerade Ankunft und Abfahrt kosten – wenig überraschend – einiges an Zeit. Ihr müsst auf dem jeweiligen Campingplatz eine geeignete Stelle für Zelt und Auto finden (ebener, gleichmäßiger und möglichst trockener Boden), das Zelt aufbauen und euer Gepäck, Isomatte, Schlafsack sowie sonstiges Zelt-Equipment im Innenraum verstauen.
Um unsere Rundreise durch Norwegen mit Auto und Zelt etwas einfacher zu machen, entschieden wir uns im Vorfeld unserer ersten Norwegenreise für das bereits erwähnte Quechua Air Seconds 4.1.. Durch zwei im Zelt verbaute Luftschläuche lässt es sich extrem schnell aufbauen. Länger als zehn Minuten haben wir nie gebraucht. Auch der Abbau ist kinderleicht und kostet nur wenig Zeit.
Um den Aufbau noch etwas schneller zu machen, besitzen wir selbstaufblasende Isomatten. Der Branchen-Primus in diesem Segment ist sicherlich Therm-a-Rest. Die Matten kosten zwar ein paar Euro mehr, sind jedoch hochwertig verarbeitet und isolieren hervorragend. Dank des geringen Gewichts und kleinem Packmaßs eignen sie sich auch für Mehrtageswandertouren und Bikepacking. Das war mir beim Kauf sehr wichtig.
Für den Auf- und Abbau des Zelts und das Ein- und Ausladen des kompletten Equipments haben wir immer um die 30 Minuten benötigt. Das war absolut im Rahmen – zumal wir eher die Luxuscamping-Variante mit Campingtisch, Stühlen, Kocher, viel Geschirr und großer Kühlbox gelebt haben.
Damit wir uns im Urlaub so richtig entspannen konnten, sind wir auch nicht täglich weitergereist, sondern haben auf jedem Platz mindestens zwei Nächte gezeltet und Tagesausflüge gemacht.
Zelten in Norwegen – Die Ausrüstung:
Wenn ihr mit eurem Auto und einem Zelt in Norwegen unterwegs seid, könnt ihr natürlich bedeutend mehr mitnehmen als zu Fuß, mit Fahrrad oder Motorrad. Wir haben es uns in unseren Norwegen-Urlauben immer so richtig gut gehen lassen und waren, wie bereits erwähnt, relativ luxuriös ausgestattet.
Welches Zelt für Norwegen?
Der wichtigste Bestandteil der Camping-Ausrüstung ist natürlich das Zelt. Dabei müsst ihr euch im Vorfeld genau überlegen, welche Kriterien euch beim Zelt-Kauf besonders wichtig sind.
Die wichtigsten Kriterien Zelt-Kauf: Größe Packmaß Gewicht Schneller Auf- und Abbau Wetterfestigkeit (Wind und Regen) Ausstattung (zum Beispiel Aufbewahrungstaschen im Zelt) Qualität |
Vor dem Kauf solltet ihr euch natürlich über den Verwendungszweck des Zeltes im Klaren sein. Möchtet ihr das Zelt immer auf Autoreisen verwenden, sind Gewicht und Packmaß eher zweitrangig. Plant ihr für die Zukunft Camping-Touren mit dem Fahrrad oder zu Fuß müsst ihr euch nach einem kleinen und leichten Unterschlupf umsehen. Die Themen Größe und Packmaß können aber auch auf Autoreisen zum Thema werden. Wir sind mit einem vergleichsweise kleinen Auto gereist und haben lange mit uns gehadert, ob wir uns ein großes oder kleines Zelt kaufen sollten. Letztlich entschieden wir uns für die größere Komfort-Variante, um es auch bei Regenwetter halbwegs gemütlich zu haben. Aufgrund des recht großen Vorraums unseres Zeltes konnten wir unsere Essensvorräte, Geschirr, Campingstühle und Campingtisch im Zelt lagern. Die wichtigsten Utensilien waren so immer nur einen Handgriff entfernt (hervorragend bei Regenwetter).
Neben der Größe spielt selbstverständlich die Qualität eine entscheidende Rolle. Gerade wenn ihr in Nordeuropa zelten wollt, solltet ihr auf eine hohe Wassersäule des Zeltes achten. Dabei sind an den Außenwänden des Zeltes eine Wassersäule von 3.000 bis 5.000mm empfehlenswert und 8.000 bis 10.000mm am Boden. Auch die Widerstandsfähigkeit gegen Wind sollte ein entscheidendes Kaufkriterium sein. Zu diesem Thema solltet ihr am besten ein paar Erfahrungs- und Testberichte lesen, so bekommt ihr schnell heraus, ob euer anvisiertes Produkt hält, was es verspricht oder schon bei geringen Windstärken wegknickt.
Richtig windbeständig ist unser Quechua Air Seconds zum Beispiel auch nicht. Das liegt vor allem an den Luftschläuchen, die dem Zelt anstelle von Zeltstangen Halt geben sollen. Einen entscheidenden Vorteil haben die Schläuche jedoch: Das Zelt lässt sich, wie bereits erwähnt, in Minutenschnelle auf- und abbauen. Gerade auf einem Road-Trip, bei dem ihr teilweise sogar täglich den Campingplatz wechselt, ist das unbezahlbar.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es natürlich auch beim Thema Zelt nicht. Wägt deshalb gut ab, welche Eigenschaften für euch höchste Priorität haben und vergleicht die einzelnen Modelle, um am Ende das beste Modell für eure Norwegen-Reise mit Zelt zu finden.
Packliste Zelten in Norwegen im Sommer
Wie oben bereits angerissen, gehören wir auf unseren Reisen mit Auto und Zelt eher zu den etwas komfortabler ausgestatteten Campern. Unsere Packliste für das Zelten in Norwegen findet ihr hier (Allgemeine Reiseutensilien wie Zahnpasta, Duschgel etc. habe ich weggelassen):
Technisches Equipment
- Handy (mit guter Navigations-App.)
- Ladegerät fürs Handy
- Powerbank
- Adapter zum Laden technischer Geräte im Auto
- Kameraausrüstung inklusive Stativ
- Eventuell spezielles Campingplatzstromkabel mit CEE-Stecker (wenn ihr den Strom am Platz nutzen wollt. Wir hatten eine Powerbank, die wir regelmäßig im Auto geladen haben.)
Campingausrüstung
- Zelt
- Schlafsack (Ich habe euch hier meinen Husky-Schlafsack verlinkt. Ein guter Schlafsack, wenn der Geldbeutel gerade nicht ganz so dick ist, ihr es aber trotzdem schön kuschelig warm haben wollt. Ich bin Fan, da der Schlafsack für mich als „arme“ Studentin damals eine gute Alternative zu den sehr hochpreisigen Daunenschlafsäcken war und auch noch heute ist – auch wenn er nicht für Wandertouren oder Radreisen geeignet ist, da sein Packmaß recht groß ist)
- Schlafsack-Inlet (wärmt zusätzlich und ihr schwitzt nicht direkt in den Schlafsack)
- Isomatte
- Eventuell Kissen
- Rettungsdecke (für den allergrößten Kältenotfall habe ich immer eine dabei)
- Campingtisch
- Campingstühle
- Ausreichend Besteck und Geschirr (inklusive Teller, Schüsseln, Schneidebrettchen)
- Sparschäler (ich kann nicht ohne :))
- Kochgeschirr (ein guter Topf, eine gute Pfanne)
- Camping-Kocher mit Gaskatuschen
- Feuerzeug
- Eventuell Grill (wir hatten immer einen dabei, haben ihn aber nie genutzt)
- Trinkflaschen
- Camping-Lampe
- Gute Kühlbox (wir haben uns nach langer Recherche für diese Kühlbox von Coleman entschieden, die ich wärmstens empfehlen kann. Sie hält Lebensmittel tatsächlich für mehrere Tage kühl und ist auch für Festivals super geeignet. Die beste Kühlbox, die wir je hatten.)
- Kühlakkus
- Eventuell Picknickdecke
- Hammer (zum Heringe reinschlagen)
- Gaffa-Tape
- Wanderrucksack (sowohl mein Wanderrucksack als auch mein Backpacker sind von Deuter und ich bin sehr happy mit beidem)
- Sofern gewünscht: Angelausrüstung
- Flaschenöffner/Korkenzieher/Dosenöffner (wird gerne vergessen)
Kleidung
- Warme Jacke
- Mütze
- Schal
- Handschuhe (für Weicheier wie mich)
- Regenfeste Jacke oder Cape
- Wanderschuhe und Wanderkleidung
- Sonnenbrille
- Kurze Hose
- T-Shirts
- Badeklamotten
- Flip Flops (für die Duschen)
- Handtücher zum Duschen und Schwimmengehen (am besten Reisehandtücher)
- Socken + Unterwäsche
- Schlafbekleidung
- Dünne Schuhe (ihr wollt in der Regel ja nicht ausschließlich wandern)
Besondere Kosmetik-/Hygiene-Artikel
- Sonnencreme
- Desinfektionsmittel für die Toiletten
- Mückenspray (Anti Brumm ist unser All-Time-Favorite)
- Nagel-Etui
- Reiseapotheke inklusive Pflaster, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel wie Octenisept
Essensvorräte
- Nudeln
- Mi-Nudeln
- Kartoffelpüree-Pulver
- Hot-Dog-Brötchen
- Couscous
- Risottoreis/Reis
- Mehl
- Zucker
- Müsli
- Haltbare Milch
- Brot
- Marmelade/Nutella/Honig
- Salz, Pfeffer, Basis Gewürze
- Röstzwiebeln
- Eingelegte Gurken
- Ketchup
- Remoulade
- Würstchen im Glas
- Kaffeepulver
- Tee
- Wein
- Öl
Was kostet zelten in Norwegen?
Kosten für Zeltplätze in Norwegen
Norwegen besticht durch eine große Vielfalt an Campingplätzen. Es gibt auf der einen Seite riesige Camping-Areale mit Wasserrutschen und Riesenspielplatz für Familien. Auf der anderen Seite aber auch kleine beschauliche Plätze mit einfachen Sanitären Anlagen und endloser Ruhe. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Preise. So haben wir in besonders touristisch erschlossenen Gebieten und auf gut ausgestatteten Plätzen teilweise um die 35 Euro pro Nacht bezahlt (2 Erwachsene, ein Zelt, ein Auto, Stellpatz ohne Strom). Auf einfachen beziehungsweise eher abgelegenen Plätzen sind wir mit um die 20,00 Euro pro Nacht deutlich günstiger untergekommen.
Neben dem Stellplatz an sich müsst ihr in Norwegen häufig auch für die Dusche bezahlen. Manchmal bekommt ihr an der Rezeption für ein kleines Entgelt Duschmarken ausgehändigt oder es gibt eine Art Prepaid-Karte, die mit Geld aufgeladen wird. Hin und wieder funktionieren die Duschen auch mit Münzautomaten. 10-Kronen-Stücke sind in diesem Fall Gold wert.
Kosten für Verpflegung in Norwegen
Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind hoch und Einkaufen ist alles andere als günstig. Viele Urlauber, die nach Norwegen reisen, versorgen sich deshalb schon in Deutschland mit einem Großteil an Lebensmitteln, die Sie auf ihrer Reise benötigen.
Wir sind dieses Jahr sogar mit zwei ganzen Einkaufskörben voller Essen angereist. Bereits im Vorfeld unseres Urlaubs haben wir uns zusammengesetzt und einfache Rezepte herausgesucht, die sich gut fürs Campen eignen. Neben den klassischen Nudeln mit Soße kamen zwischendurch Couscous Salat, Bratkartoffeln, Hot Dogs oder frisch im Fjord gefangener Fisch mit Gemüse und Kartoffelbrei auf den Tisch.
Alle trockenen und haltbaren Lebensmittel für unseren Norwegenurlaub im Zelt haben wir bereits in Deutschland gekauft. Gemüse und Obst konnten wir selbsterklärend nur für die ersten Tage der Reise mitnehmen. Frische Lebensmittel und natürlich auch die eine oder andere norwegische Leckerei haben wir nach Bedarf vor Ort besorgt.
Das einzige worauf ihr beim Packen eurer Verpflegungskiste achten müsst, sind die norwegischen Zollbestimmungen. Insbesondere die Einfuhr von Alkohol und Zigaretten ist stark beschränkt. Eine gute Übersicht zu den Einfuhrverboten und Beschränkungen findet ihr hier. Fun Fact: Auch das Einführen von Kartoffeln ist verboten.
Kochen können Selbstversorger entweder mit einem eigenen Gaskocher (Wir hatten natürlich die Luxusvariante mit zwei Platten dabei) oder in den häufig vorhandenen Gemeinschaftsküchen auf Campingplätzen.
Wenn ihr nicht ganz so sehr aufs Geld gucken müsst oder wollt, lässt es sich in Norwegen natürlich auch hervorragend Essen gehen. Wir haben es jedoch genossen, unsere Abende draußen vor dem Zelt mit gutem selbstgekochten Essen und einer importierten Flasche Wein ausklingen zu lassen.
Wie teuer ist Autofahren in Norwegen?
Neben den Kosten für Zeltplätze und Verpflegung müsst ihr natürlich auch Geld für Benzin beziehungsweise Diesel in Norwegen einplanen. Die Preise sind abhängig von der Region, der Uhrzeit und dem Wochentag. Wir haben für Diesel durchschnittlich zwischen 1,30 € und 1,60 € pro Liter bezahlt. Ihr seht also: Auch Tanken ist in Norwegen kein Schnäppchen.
Darüber hinaus müsst ihr auch Mautgebühren einkalkulieren. In Südnorwegen waren wir vor allem rund um die Stadt Bergen auf Mautstraßen unterwegs, die sich in der Regel nur extrem zeit- und spritfressend umfahren ließen. Wenn ihr die größeren Städte meidet, kommt ihr etwas besser um die Mautstrecken herum. Als wir 2018 in Südnorwegen waren, beliefen sich die Mautgebühren für unseren zweiwöchigen Road-Trip auf knapp sieben Euro. Auf die Rechnung aus diesem Jahr (2019), warten wir allerdings noch.
Zeltplätze in Norwegen
Wie oben bereits beschrieben, sind die Zeltplätze in Norwegen extrem unterschiedlich und reichen vom gut ausgebauten Vier-Sterne-Familienplatz bis zur Zeltwiese mit einfachem Toilettenhäuschen.
In punkto Anzahl an Zeltplätzen ist Norwegen Deutschland weit überlegen. Abstriche würde ich hingegen bei Aspekten wie Sauberkeit und Ausstattung machen. Während viele Campingplätze in Deutschland über moderne Sanitäre Anlagen verfügen und fast an alles gedacht wurde, was das Camper-Herz begehrt, sind die Plätze in Norwegen manchmal etwas rustikaler und weniger praktisch ausgestattet.
Wir haben uns im Vorfeld immer über Google oder die App Norcamp zur Ausstattung, Lage und Sauberkeit der Plätze informiert. Über Norcamp konnten wir häufig bereits im Vorfeld einsehen, ob der jeweilige Campingplatz eine Campingküche und eine Waschmaschine besaß.
Glücklicherweise gibt es nämlich auf vielen Zeltplätzen die Möglichkeit, Wäsche zu waschen. Um möglichst viel Platz im Auto zu sparen, hatten wir beide nur kleine Reisetaschen dabei und haben zwischendurch einfach die Waschmaschine angeworfen.
Zelten in Norwegen: Freie Platzwahl auf vielen Campingplätzen
Im Gegensatz zu Deutschland herrscht auf norwegischen Campingplätzen häufig freie Platzwahl. Ganz nach dem Motto First-Come-First-Serve könnt ihr euch bei einer frühen Ankunft die besten Plätze zum Übernachten sichern. Platzreservierungen im Vorfeld der Reise sind in Norwegen dementsprechend nur selten möglich.
Das Prinzip der freien Stellplatzwahl hat Vor- und Nachteile. Natürlich gibt es uns Campern eine gewisse Flexibilität und wir können relativ spontan entscheiden, auf welchem Zeltplatz wir übernachten wollen und am besten noch mit welcher Aussicht. Auf einigen Campingplätzen in Südnorwegen kann es in den Abendstunden jedoch auch ganz schön eng werden.
Während wir letztes Jahr auch zu späterer Stunde noch auf jedem Campingplatz ein schönes Fleckchen für uns finden konnten, sah es dieses Jahr rund um Kinsarvik und den Hardangerfjord ganz anders aus. Wir mussten mehrere Campingplätze abfahren, ehe wir auf dem Lofthus Campingplatz – bereits reichlich verzweifelt – noch eine winzige Stelle zum Zeltaufbau zwischen zwei anderen Zelten fanden. Auch in den kommenden Tagen trafen wir immer wieder Camper, vor allem mit Wohnmobil, die spätabends noch auf Stellplatzsuche waren. Zelten in Norwegen wird so ganz schön anstrengend und stressig.
Auf dem komplett überlaufenen Lofthus Campingplatz ist uns noch ein weiteres Problem der freien Stellplatzwahl aufgefallen: Wer mit einem Campervan oder noch schlimmer einem richtigem Wohnmobil unterwegs war, hatte keine Möglichkeit, den Campingplatz tagsüber für einen Tagesausflug zu verlassen, ohne seinen Stellplatz einzubüßen. Bei einem mehrtägigen Campingpatz-Aufenthalt abends trotz Bezahlung ohne Stellplatz da zustehen, ist sicher nicht gerade das, was man sich unter einem entspannten Campingurlaub vorstellt.
Mit Zelt und Auto war das alles natürlich ein bisschen einfacher. Den Stellplatz unseres Autos haben wir vorsorglich jedoch immer mit unserem Campingtisch und Stühlen reserviert, wenn wir zu Tagesausflügen aufgebrochen sind.
Zelten und Angeln in Norwegen
Norwegen ist das Anglerparadies schlechthin. Deshalb gehören Zelten und Angeln in Norwegen auch irgendwie zusammen. Viele Zeltplätze am Fjord oder an Flüssen besitzen eigene Angelstege. Darüber hinaus gibt es viele Plätze auf denen auch Motor- oder Ruderboote geliehen werden können. Direkt vor der eigenen „Haustür“ die Angelrute auszuwerfen, ist natürlich sehr entspannt.
Darüber hinaus bieten einige Plätze extra Stationen, an denen die Fische ausgenommen und filetiert werden können.
Gut zu wissen: Angeln in den Fjorden und im Meer ist immer kostenlos möglich. Anders sieht es bei den zahlreichen Flüssen Norwegens aus. Hier besteht manchmal die Möglichkeit gratis vom Camping-Platz aus zu Angeln. Für viele Flüsse müssen jedoch Angel-Lizenzen erworben werden. Das geht heutzutage häufig online.
Camping in Südnorwegen
Um euch einen guten Einblick in die norwegische Campingplatz-Welt zu geben, möchte ich euch im Folgenden ein paar Zeltplätze vorstellen, die wir in den vergangenen zwei Sommern besucht haben. Vielleicht sagt euch der eine oder andere Platz zu und ihr wollt ihn selbst in eurem nächsten Urlaub testen.
Camping in Mandal Norwegen: Sjøsanden Feriesenter
Öffnungszeiten | Ostern – 15. September |
Besonderheiten | Wasserrutsche, Minigolf, direkte Strandlage |
Preise | ca. 30,00 € pro Nacht |
Website | https://sjosanden.no |
Wenn ihr mit dem Auto nach Norwegen reist und für die Überfahrt die Fähre zwischen Hirtshals und Kristiansand nutzt, ist der Campingplatz Mandel als Spot für die ersten ein bis zwei Übernachtungen zu empfehlen.
Alles in allem gehört der Zeltplatz in Mandal zu den vergleichsweise großen Campingplätzen in Norwegen und ist alles andere als ein Geheimtipp. Dementsprechend voll kann es auch in der Hauptsaison werden. Besonders gut geeignet ist das Sjøsanden Feriesenter für Familien mit Kindern. Es gibt einen Spielplatz und sogar ein Schwimmbecken mit Wasserrutsche. Sehr attraktiv ist auch die direkte Strandlage des Platzes.
Wer Norwegen mit Zelt erkundet, kommt sogar ganz besonders auf seine Kosten, denn die nicht parzellierte, leicht waldig anmutende, Zeltwiese befindet sich direkt hinter dem Deich. Der Strand ist dementsprechend immer zum greifen nah und darüber hinaus auch wirklich schön. Um ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen, ist der Platz optimal.
Einziger kleiner Nachteil der Zeltwiese: Sie befindet sich unter Kiefern. Wir waren dementsprechend vor dem Zeltaufbau erst einmal eine ganze Weile mit dem Aufsammeln von Tannenzapfen beschäftigt.
Der Ort Mandal liegt in fußläufiger Entfernung zum Campingplatz. Ein Besuch der Kleinstadt ist empfehlenswert. Wenn ihr mit einem leckeren Softeis in der Hand durch die engen Gassen vorbei an einer ganzen Reihe weiß getünchter Holzhäuser flaniert, fühlt ihr euch erst so richtig in Norwegen angekommen.
Auch die Ausstattung des Sjøsanden Feriesenters ist in Ordnung. Es gibt akzeptable Sanitäre Anlagen, Waschmaschinen und Trockner sowie eine kleine Campingküche.
Zelten in Norwegen am Meer: Ølberg Camping
Öffnungszeiten | unbekannt |
Besonderheiten | direkte Strandlage, Elchsafaris im Angebot |
Preise | ca 23,15 € pro Nacht |
Website | http://olberg.no/ |
Ein weiterer traumhaft gelegener Campingplatz für Strandliebhaber ist Ølberg Camping. Der Zeltplatz macht nicht unbedingt von seinen herausragenden und zahlreichen Sanitären Anlagen Reden, dennoch hat uns der Platz sehr gut gefallen.
Bei unserer Ankunft war noch direkt hinter den Sanddünen ein Plätzchen für unser Zelt und das Auto frei. Wir haben also so gut wie direkt am Strand geschlafen und konnten morgens und abends auf den Dünen vor unserem Zelt Frühstücken und einen Wahnsinnsausblick auf das tosende Meer genießen.
Das Strand Camping eignet sich gut für eine erste Übernachtung nach der Fährüberfahrt bis Stavanger.
Wir bereits erwähnt sind die Sanitären Anlagen recht einfach gehalten. Als Entschädigung gibt es dafür aber einen Spielplatz, einen Imbiss (der aber nicht direkt zum Campingplatz gehört) und eine kleine Campingküche.
Wir wissen nicht, ob es typisch für die Gegend um Stavanger ist, aber wir hatten im Vergleich zu Mandal deutlich niedrigere Temperaturen. Während wir auf unserer Fahrt zum Campingplatz zwischenzeitlich noch um die 28 Grad genossen, ist das Thermometer während unseres Aufenthalts auf dem Ølberg Campingplatz nie über 18 Celsius geklettert. Kann aber auch Zufall oder eine spontane Laune des Wetters gewesen sein.
Sauda Fjord Camping: Camping in Norwegen mit Bootsverleih
Öffnungszeiten | unbekannt |
Besonderheiten | Vermietung Motorboote |
Preis | ca. 20,00 € pro Nacht |
Website | http://www.saudafjordcamping.no |
Sauda ist eine Kleinstadt mit 5.000 Einwohnern im Binnenland von Ryfylke. Obwohl die Stadt als solche für uns kein besonderes Highlight war, liegt sie sehr beschaulich im Tal zwischen den Bergen und gleichzeitig direkt an einem Fjordausläufer. Im Winter eignet sich die Gegend rund um Sauda zum Skifahren. Im Sommer wird gewandert, geangelt oder gebadet. In unmittelbarer Nähe zu Sauda gibt es auch zwei schöne Wasserfälle: Den Svandalsfossen und den Høllandsfossen.
Das Sauda Fjord Camping liegt, wie der Name bereits vermuten lässt, direkt am Fjord und bietet einen wunderschönen Ausblick. Wenn ihr rechtzeitig am Platz ankommt, könnt ihr euch einen der begehrten Plätze direkt am Ufer sichern. Die Stellplätze auf dem Sauda Fjord Campingplatz befinden sich alle auf einer gut gepflegten Rasenfläche. Die einzelnen Stellplätze abseits des Ufers sind sogar leicht parzelliert. Auf dem Platz geht es sehr geordnet zu. Dennoch herrscht in Sauda, wie auf fast allen Campingplätzen in Norwegen, freie Platzwahl.
Für Kinder gibt es auf dem Sauda Fjord Campingplatz einen kleinen Spielplatz. Darüber hinaus könnt ihr euch am wirklich sehr, sehr kleinen Strandabschnitt entspannen oder schwimmen gehen. Der Campingplatz eignet sich auch gut für Angler. Ihr könnt direkt im Camp angeln oder euch ein schönes Plätzchen um den Fjord herum suchen. Der Sommer steht in Sauda ganz im Zeichen der Makrele. Mein Freund hat hier seinen ersten „norwegischen“ Fisch gefangen.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch auch ein motorisiertes Boot leihen und auf den Fjord hinaus fahren.
Die Sanitären Anlagen haben wir als ausreichend und relativ sauber empfunden. Wie auf vielen anderen Plätzen bieten auch das Sauda Fjord Camping eine kleine Campingküche (ohne Gefrierschrank) und eine Waschmaschine.
Auf dem Platz begegnet ihr auch dem einen oder anderen Dauercamper, das tut der angenehmen Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Zelten am Hardangerfjord: Lofthus Camping
Öffnungszeiten | unbekannt |
Besonderheiten | unter Kirschbäumen mit Fjordblick |
Preise | ca. 22,50 € pro Nacht |
Website | https://lofthuscamping.com/ |
Die Gegend um den Hardangerfjord zählt zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen in Norwegen. Wenn ihr frisches Obst genießen wollt, dann hier. Denn rund um den Hardangerfjord findet ihr eine schier unerschöpfliche Anzahl an Obstplantagen. Kirschen und Erdbeeren könnt ihr im Sommer beinahe an jeder Straßenecke kaufen.
Unsere Zeit am Hardangerfjord haben wir auf dem Lofthus Campingplatz verbracht. Lofthus Camping war jedoch nicht unsere Erste Wahl. Usprünglich wollten wir unser Zelt beim Bråvoll Camping aufschlagen. Da dieser Platz, genauso wie anschließend das Kinsarvik Camping, komplett überfüllt war, sind wir letztlich in Lofthus gelandet.
Lofthus Camping ist sehr idyllisch einige Höhenmeter über dem Fjord gelegen. Der Ausblick auf den smaragdfarbenen Fjord und die dahinterliegende schneebedeckte Gipfelkette machen den Platz zu etwas besonderem. Die Stellplätze befinden sich allesamt auf einer Wiese unter Kirschbäumen. Einen direkten Zugang zum Wasser gibt es jedoch nicht.
Der Zeltplatz in Lofthus besitzt eine Campingküche sowie Waschmaschinen und Trockner. Weder Küche noch die Sanitären Anlagen konnten uns jedoch komplett überzeugen. Die Toiletten und Duschen sind schon stark in die Jahre gekommen und gerade zum Abend hin nicht mehr sauber. Darüber hinaus wurden die Sanitären Anlagen mittags für die Reinigung geschlossen und es gab keine Alternativen für einen Toilettengang.
Etwas Sorge bereitete uns auch der große Kühlschrank mit Gefrierfächern in der Campingküche: Er ließ sich nicht mehr richtig schließen, sodass unsere Kühlbox-Akkus nur mäßig herunter gekühlt wurden – von der Energieverschwendung des Geräts ganz zu schweigen.
Die Anfahrt zum Lofthus Camping ist etwas abenteuerlich. Der Platz ist ausschließlich über eine schmale, teilweise nicht asphaltierte Straße zu erreichen. Für unseren Polo war das kein Problem, aber Reisende mit großem Wohnmobil sollten schon gut mit ihrem fahrbaren Untersatz vertraut sein.
In der Hochsaison ist der Campingplatz zudem extrem überfüllt und Zelte und Wohnmobile stehen dicht an dicht gedrängt. Es erinnert ein wenig an deutsche Verhältnisse, nur viel chaotischer. Tagsüber wenn viele Wohnmobile unterwegs sind, ist es deutlich ruhiger. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass ihr gerade in der Vor- oder Nachsaison eine richtig gute Zeit in Lofthus haben könnt. Zur Hauptsaison werden wir den Platz jedoch sicherlich kein zweites Mal besuchen.
Zelten in Norwegen: Unser Fazit
Wenn ich ihr euch kein Wohnmobil leisten könnt oder wollt, ist Zelten in Norwegen definitiv eine gute Alternative. Natürlich müsst ihr euch darüber im Klaren sein, dass das Jedermannsrecht nicht gilt, wenn ihr mit Auto und Zelt unterwegs seid. Dennoch gibt es schöne und naturnahe Campingplätze auf denen ihr es euch mindestens genauso gut gehen lassen könnt.
Campingurlaub mit Wohnmobil bietet deutlich mehr Komfort, aber gerade in der Sommerzeit kann zelten auch für nicht so hartgesottene Urlauber eine spannende und kostengünstige Alternative sein.
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10 Kommentar
Elina
5. Januar 2020 at 19:46Ich habe den Artikel zufällig gefunden und bin sehr glücklich darüber 🙂 es hat mir sehr geholfen, also vielen Dank.
Melanie
6. Januar 2020 at 17:37Hallo Elina, vielen Dank für dein positives Feedback. Schön, dass du etwas für dich mitnehmen konntest.
Viele Grüße
Melanie
Stefan
12. Februar 2020 at 11:20Sehr guter Artikel, hat Spaß gemacht zu lesen. Schade das Campen neben dem Auto auf öffentlichen Land nicht erlaubt ist.
Melanie
14. Februar 2020 at 21:02Hallo Stefan,
vielen Dank für dein Lob. 🙂 Ich bin vor meinem ersten Norwegen Urlaub mit Auto und Zelt auch davon ausgegangen, dass das Jedermannsrecht gilt und wurde erst nach einer kleinen Recherche eines Besseren belehrt. Mit Wohnmobil oder Auto und Zelt bewegt man sich eher in einer Grauzone. Mit dem Camper ist es zwar erlaubt, auf öffentlichen Plätzen oder an Straßen zu stehen, die eine Übernachtung im Fahrzeug nicht verbieten, mit Auto und Zelt ist das aber schwer umsetzbar, da man sich auf den öffentlichen Plätzen auf keinen Fall „wohnlich“ ausbreiten sollte – mit einem Zelt im Kofferraum hat man aber keine andere Wahl.
Ich persönlich sehe das Thema Wildcampen zwiespältig. Einerseits ist Wildcampen natürlich der Traum eines jeden Outdoor-Liebhabers. Andererseits muss das schöne Norwegen so schon jedes Jahr ganze Massen an Touristen wegstecken. Wenn dann noch die Hälfte davon in Zukunft anfängt mit Auto und Zelt wild zu campen, macht das die Natur auf Dauer vermutlich nicht so einfach mit. Glücklicherweise gibt es in Norwegen extrem viele Campingplätze. Darunter sind einige auch sehr einfach gehalten und selbst in der Hochsaison nicht zwingend überfüllt, wenn man die Touri-Hot-Spots meidet. 🙂
Dir weiterhin viel Spaß bei deinen Trips mit Auto und Zelt.
Liebe Grüße
Melanie
Lofoten im Winter: Wetter, Anreise, Unterkünfte & Highlights
1. Mai 2020 at 13:10[…] (manchmal gilt das übrigens auch für andere Teile Norwegens, wie ihr in meinem Artikel Zelten in Norwegen nachlesen […]
Jill Dreimüller
28. Oktober 2020 at 12:52Hallo,
für mich als Camping-Interessierte war dieser Artikel ganz spannend zu lesen. Norwegen scheint eine aufregende Alternative zu sein und durch Deinen Beitrag habe ich direkt Lust darauf bekommen, es auszuprobieren. 🙂
Die Packliste werde ich mir abspeichern, denn die ist extrem praktisch, ganz egal wohin die Reise geht. Vielen Dank für diese nützlichen Infos!
Beste Grüße
Jill
Melanie
9. November 2020 at 11:30Hallo Jill,
danke für deinen lieben Kommentar. Norwegen ist in der Tat ein aufregendes Reiseland und bietet spektakuläre Landschaften der Superlative. 🙂
Auch zum Zelten ist es sehr gut geeignet, da es eine extrem große Auswahl an Stell- und Zeltplätzen gibt.
Nur aufs Geld muss man in Norwegen schon etwas gucken. Aber mit Auto und Zelt kann man schon ganz gut sparen.😅
Dir auf jeden Fall ganz viel Spaß sollte es dich in Zukunft mal in das Land der Elche und Nordlichter verschlagen.
Liebe Grüße
Melanie
Heike
11. Januar 2021 at 13:22Hallo Melanie,
das mit dem Jedermannsrecht habe ich noch nicht so gelesen. Anscheinend darf man auf öffentlichen Straßen an Parkplätzen auch im Wohnmobil übernachten bzw. sein Fahrzeug dort parken. Dann könnte man ja mit seinem Zelt weiterspazieren an den Wunschort und dort schlafen. Also die Aussage, dass man nur auf Campingplätzen übernachten darf stimmt eventuell so nicht, es sei denn ich habe die Änderung nicht mitbekommen.
Ansonsten toller Bericht!
Melanie
20. Januar 2021 at 15:08Hallo Heike,
vielen Dank für deinen netten Kommentar und deinen Hinweis. Es hat mit meiner Antwort etwas länger gedauert, da ich noch einmal ausführlich zu dem Thema recherchiert und meinen Artikel dementsprechend angepasst habe. Der Absatz zum Jedermannsrecht bezog sich tatsächlich eher auf das Thema Campen mit Auto und Zelt. Hier halte ich es für wenig sinnvoll, an öffentlichen Parkplätzen oder Straßen zu nächtigen, da man sich mit KFZ nicht unnötig zum Übernachten in der freien Natur ausbreiten sollte. Mit dem Wohnmobil ist es möglich direkt im Fahrzeug zu nächtigen und nicht groß etwas in fahrzeugnähe aufbauen zu müssen. Mit PKW und Zelt geht das natürlich nicht. Es spricht aber natürlich nichts dagegen, auf einem öffentlichen Parkplatz zu parken, dir Zelt und Schlafsack zu schnappen und es nach einem herrlichen Tagesmarsch irgendwo in der Natur aufzustellen und dort zu übernachten. 🙂 Das geht definitiv konform mit dem Jedermannsrecht. Habe ich im Artikel jetzt aber nochmal etwas ausführlicher geschildert.
Liebe Grüße und nochmals danke für deine Anmerkung
Melanie
Mit dem Auto nach Norwegen - nicht-noch-ein-reiseblog.de
20. Januar 2021 at 14:53[…] unserer Reise mit Auto und Zelt nach und durch Norwegen findet ihr übrigens in meinem Blogartikel Zelten in Norwegen. Hier gehe ich noch einmal verstärkt auf die Themen Jedermannsrecht, Packliste, Zelten vor Ort und […]