Reisen in der Schwangerschaft – ist das erlaubt? Benötige ich dafür zusätzliche Versicherungen und welche Urlaubsziele sind mit Mini im Bauch überhaupt noch zu verantworten? Diese und weitere Themen haben mich im Vorfeld meines ersten Trips mit Babykugel lange beschäftigt. Um es euch ein bisschen einfacher zu machen, gebe ich euch hier umfassende Tipps an die Hand, worauf es beim Reisen in der Schwangerschaft ankommt und was ihr bestenfalls beachten solltet.
Darüber hinaus gehe ich auf persönliche Erfahrungen ein, die ich während meiner Reisen in der Schwangerschaft machen durfte. So viel schon einmal vorab: Ich bin froh, mir die Auszeiten in den aufregenden und hin und wieder anstrengenden Schwangerschaftsmonaten genommen zu haben und blicke gerne auf die schönen Momente mit Babybauch zurück.
Inhaltsverzeichnis
Reisen in der Schwangerschaft – ist das überhaupt erlaubt?
Reisen ist meine große Leidenschaft – egal, ob es dabei um einen Kurztrip in den Harz, eine mehrwöchige Backpacker-Tour durch Chile oder einen Europa-Roadtrip mit meinem heißgeliebten VW T5-Camper geht.
Eine der ersten Fragen, die sich mir direkt im Anschluss an meinen positiven Schwangerschaftstest gestellt hat, war dementsprechend: „Darf ich mit Nachwuchs im Bauch überhaupt noch verreisen oder sollte ich die nächsten neun Monate besser auf Nummer sicher gehen und die Zeit entspannt Zuhause verbringen?“
Ganz eindeutig lässt sich das natürlich nicht beantworten, da Schwangerschaften von Frau zu Frau und Kind zu Kind ganz unterschiedlich verlaufen. Während einige werdende Mütter ihre Kugelzeit als die schönsten neun Monate ihres Lebens beschreiben, haben andere mit starken körperlichen und/oder psychischen Beschwerden bis hin zu Risikoschwangerschaften zu kämpfen.
Grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen, sich während der Schwangerschaft eine oder mehrere Auszeiten vom Alltag zu gönnen – vor allem wenn ihr gesund seid, auf euren Körper hört und die Zeit ohne Baby noch einmal so richtig genießen möchtet.
Reisetauglichkeit medizinisch abklären lassen
Besprecht eure Reisepläne zur Absicherung jedoch unbedingt mit eurem Frauenarzt oder eurer Frauenärztin um euch ein „offizielles Okay“ einzuholen und damit letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen. Sie oder Er sind die einzigen Expert:Innen, die euren Zustand bestmöglich einschätzen und gegebenenfalls Hinweise geben können, was es bei eurer Reise zu beachten gilt.
Mir hat die „Erlaubnis“ von der Fachärztin ein gutes Gefühl gegeben, mit meinen Reisen sowohl mir, als auch meinem ungeborenen Baby etwas Gutes zu tun. Denn eine glückliche, aktive und sorgenfreie werdende Mama auf Reisen ist für alle Beteiligten definitiv besser als eine frustrierte Zuhausegebliebene. (Abhängig von eurem Gesundheitszustand oder dem des Babys könnte das bei euch natürlich anders sein).
Leider habe ich auch den einen oder anderen (unwissenden) Spruch dafür kassiert, dass ich schwanger im Flieger unterwegs und im achten Monat noch mit dem Camper durch Deutschland gefahren bin. Da ich im Vorfeld jedoch alles gesundheitlich abklären ließ und mich bestmöglich auf meine Reisen in der Schwangerschaft vorbereitet habe, konnten solche Kommentare zum Glück einfach an mir abprallen. Der Fokus war klar gesetzt: Hauptsache mir und meinem Baby geht es gut.
Reisen in der Schwangerschaft: Wann ist der beste Reisezeitpunkt?
Den ultimativ besten Zeitpunkt fürs Reisen in der Schwangerschaft gibt es nicht, denn jede Kugelzeit verläuft einzigartig. Zur Orientierung hier dennoch ein paar grobe Richtlinien:
Reisen im ersten Trimester: Schwangerschaftswoche eins bis zwölf
Im Gegensatz zum zweiten und dritten Trimester ist das Risiko für Komplikationen oder Fehlgeburten im ersten Drittel eurer Schwangerschaft erhöht. Deshalb raten einige Ärzte und Ärztinnen zu Beginn der Schwangerschaft, auf Reisen zu verzichten.
Viele Frauen haben in der Frühschwangerschaft zudem mit starken Schwangerschaftssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit zu kämpfen – das sind definitiv keine guten Voraussetzungen fürs Reisen.
Pauschalisieren lassen sich diese Aussagen aber nicht. Zum einen können kleinere oder größere Komplikationen auch im zweiten oder dritten Trimester auftauchen (eine hundertprozentige Garantie, dass alles gut geht, gibt es schlicht und ergreifend nicht). Zum anderen habe ich auch schon Frauen erlebt, die in den ersten zwölf Wochen ihrer Schwangerschaft für den Inbegriff des blühenden Lebens standen.
Das erste Mal, dass ich meinen, damals noch blinden, Passagier auf Reisen an Bord hatte, war übrigens in der vierten und fünften Schwangerschaftswoche. Mit dem Camper ging es für zwei Wochen nach Sardinien. Ein Ziehen im Unterleib, das Ausbleiben meiner Periode und leichte Übelkeit waren meine einzigen Symptome, die ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht mit einer Schwangerschaft in Verbindung brachte.
Bereits in der sechsten Schwangerschaftswoche ging es mir deutlich schlechter. Ich habe mich regelmäßig übergeben (so viel zum Thema Morgenübelkeit), konnte keinerlei Gerüche ertragen und mich kaum auf den Beinen halten. An Reisen wäre in dieser Zeit wirklich nicht zu denken gewesen. Das kann bei euch aber natürlich ganz anders sein.
Reisen im zweiten Trimester: Schwangerschaftswoche 13 bis 27
Der Körper hat sich stabilisiert, das Risiko für Fehlgeburten geht zurück und Müdigkeit sowie Übelkeit lassen allmählich nach – nicht umsonst gilt das zweite Drittel der Schwangerschaft als idealer Reisezeitraum. Im Vergleich zum dritten Trimester halten sich die Ausmaße eures Bauches in der Regel noch in Grenzen, sodass ihr relativ mobil seid. Einige Frauen berichten, dass sie sich in diesem Zeitraum sogar fast wie vor der Schwangerschaft fühlen.
Wie immer sind diese Empfindungen jedoch als rein subjektiv zu bewerten. Nicht alle werdenden Mamas strotzen im zweiten Drittel nur so vor Energie.
Reisen im zweiten Trimester – meine Erfahrungen
Ich persönlich habe die Zeit als sehr durchwachsen empfunden. Tatsächlich kämpfte ich auch im zweiten Trimester noch häufig mit Übelkeit, Kreislaufproblemen, Magenschmerzen und extremer Müdigkeit. Es gab sowohl gute als auch schlechte Momente und ich ließ mich jeden Tag aufs Neue überraschen, was mein Körper leisten konnte und was eben nicht.
Gereist bin ich im zweiten Trimester dennoch. Zum einen, weil es mir ein persönliches Herzensthema war. Zum anderen, weil meine Schwangerschaft rein medizinisch absolut problemlos verlaufen ist und es keinerlei ärztliche Bedenken gab.
Direkt in der 13. Woche zog es mich für eine Woche auf die Kanareninsel Teneriffa. Rund um die 25. SSW ging es für zwei Wochen nach Gran Canaria. Warum es mich in so kurzer Zeit zweimal auf die Kanaren verschlagen hat, erläutere ich unter dem Punkt „Welche Kurz- und Mittelstrecken-Reiseziele eignen sich in der Schwangerschaft“.
Im Nachhinein bereue ich keine der zwei Reisen in der Schwangerschaft, muss aber ehrlich gestehen, dass sie sich stärker von meinen vorherigen Urlauben entschieden haben, als zunächst erhofft. Da mein Körper einer kleinen Wundertüte glich, stand Spontaneität für uns während der Reise immer an erster Stelle. Ging es mir gut, sind wir zum Wandern aufgebrochen oder konnten größere Ausflüge unternehmen. Brauchte ich eine Pause, lagen wir am Strand oder Pool.
Nach besonders ambitionierten Touren benötigte ich meistens einen Tag Pause, um Kraft zu tanken. Vor der Schwangerschaft gehörte ich eher zu der Fraktion „Duracell-Häschen“. Mental bestand die große Herausforderung also darin, meinen nicht ganz so agilen Zustand zu akzeptieren und auf die Signale des Körpers zu hören. Etwas Frustration blieb dabei nicht aus. Bedenkt jedoch, dass ihr während der Schwangerschaft nicht nur die Verantwortung für euch selbst, sondern auch das Baby tragt. Euer Körper gibt dementsprechend den Takt an, nicht eure Wunschvorstellung.
Reisen im dritten Trimester: Schwangerschaftswoche 28 bis 40
Reisen zum Ende der Schwangerschaft werden in der Regel herausfordernder. Euer Bauch wächst und im Laufe der Zeit kommen immer mehr kleinere und größere Wehwehchen hinzu: Ihr könnt euch schlechter bücken, hinknien und wieder aufstehen. Ihr seid schnell außer Atem. Dazu gesellen sich oft Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Sodbrennen und das Drehen im Bett hat auch schon mal besser funktioniert. Zudem müssen viele Frauen gegen Ende der Schwangerschaft deutlich häufiger zur Toilette, da der Nachwuchs zunehmend auf die Blase drückt.
Ein Urlaubsverbot besteht jedoch auch im letzten Trimester nicht und es gibt genügend Frauen, denen es körperlich auch gegen Ende der Schwangerschaft so gut geht, dass Reisen kein Problem darstellt. Manche sind dabei bis zum 9. Monat im Camper unterwegs, wieder andere lassen es sich auf einem Wellness-Trip noch einmal so richtig gut gehen.
Ob es zu diesem Zeitpunkt noch unbedingt eine Fernreise sein muss (Achtung, Airlines nehmen Schwangere nur bis zu bestimmten Schwangerschaftswochen mit, siehe Punkt „Flugreisen in der Schwangerschaft“), sei mal dahingestellt.
Bei meiner Reise zum Ende der Schwangerschaft wollte ich nicht mehr die ganz großen Distanzen zurücklegen. Längere Autofahrten bereiteten mir (mit genügend Pipi-Pausen :)) zwar kein Problem, falls sich unser Nachwuchs aber eher auf die Reise machen würde, war mir die Option, rechtzeitig ins heimische Krankenhaus zu kommen, wichtig. Auch das ist natürlich ein vollkommen subjektives Empfinden. Schlussendlich werden Babys überall auf der Welt entbunden.
Reisen im dritten Trimester – meine Erfahrungen
Für uns ging es in der 33. Schwangerschaftswoche für ein paar Tage an die Mosel zum Campen. Das Wetter war schön und ich konnte es mir einfach nicht nehmen lassen, noch eine letzte Tour mit unserem VW T5 zu unternehmen, bevor sich unser Leben und auch unsere Wohnmobiltouren so radikal ändern sollten.
Zugegeben: Ein Urlaub in der Ferienwohnung wäre für mich komfortabler gewesen. Mit dem Campingalltag insgesamt bin ich zwar gut klargekommen, aber meine sonst so bequeme Matratze hat mit dickem Bauch definitiv an Gemütlichkeit eingebüßt. Auch die mehrmaligen Toilettengänge in der Nacht und die Feststellung, dass Wenden auf 1,20 Meter Liegefläche neben dem Partner noch komplexer ist als im heimischen Bett, haben den Urlaub nicht unbedingt versüßt.
Tagsüber ging es mir hingegen so gut, wie in den ganzen Schwangerschaftswochen zuvor nicht. Klar, Wandern entpuppte sich als relativ beschwerlich und viele Höhenmeter konnte ich nicht mehr machen. Durch den großen Bauch hatte ich an Trittsicherheit eingebüßt und wollte kein Risiko für mich und den Nachwuchs eingehen. Zum ersten Mal war mein Kreislauf jedoch über die Reise hinweg stabil und meine Übelkeit nach so vielen Monaten wie weggeblasen.
Dementsprechend bleibt mir auch dieser letzte Urlaub in sehr guter Erinnerung und die Glücks- und Freiheitsgefühle beim Camping haben alle Wehwehchen überwogen.
Urlaub in der Schwangerschaft: Wie lange sollte ich während der Schwangerschaft verreisen?
Egal, ob für ein verlängertes Wochenende, eine Woche oder mehrere Monate – eure Reisedauer sollte sich ganz nach euren eigenen Bedürfnissen, Wünschen und natürlich der Empfehlung eures Frauenarztes oder eurer -ärztin richten.
Ich muss gestehen, dass ich unsere zweiwöchige Reise etwas entspannter fand, als unsere einwöchige. Wir hatten insgesamt mehr Zeit, die Insel zu erkunden und konnten problemlos einen Tag pausieren, ohne direkt das Gefühl zu bekommen, etwas Wichtiges zu verpassen. Deutlich länger hätte ich aber auch nicht wegbleiben wollen, da ich meinen geregelten Tagesablauf zu Hause und die gewohnte Umgebung während der Schwangerschaft zu schätzen gelernt habe.
Ich kenne aber auch andere Reisebloggerinnen, die mit ihrer Murmel im Bauch mehrere Monate oder sogar den größten Teil ihrer Schwangerschaft unterwegs waren. Auch das ist in Ordnung, wenn gesundheitlich nichts dagegen spricht und ihr euch gut fühlt.
Schwangerschaftsvorsorgetermine beim Reisen berücksichtigen
Gegebenenfalls achten, solltet ihr lediglich auf eure regelmäßigen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen. Natürlich können diese Regeltermine auch im Ausland abgehakt werden, eine gängige Auslandskrankenversicherung übernimmt die Kosten hierfür im Normalfall aber nicht (siehe Punkt „Reiseversicherungen“). Deshalb habe ich meine Urlaube so geplant, dass ich die vorgeschriebenen Abstände zwischen den Untersuchungen (bis zur 32. Woche alle vier, danach alle zwei Wochen) größtenteils einhalten konnte.
Wann ist der letzte mögliche Zeitpunkt für eine Reise in der Schwangerschaft?
Bis wann ihr an einer Reise in der Schwangerschaft Spaß habt und wie lange sie aus medizinischer Sicht als unproblematisch gilt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich die letzten vier Wochen vor Endbindungstermin gerne Zuhause verbracht habe. Zum einen, da es nun jederzeit losgehen konnte, zum anderen, weil ich die Zeit genutzt habe, mich mental auf die Geburt und die Zeit danach einzustimmen.
Darüber hinaus stieß ich auch körperlich an meine Grenzen. Ich ging zwar noch viel spazieren und habe das schöne Frühlingswetter genossen. Das Baby saß mittlerweile jedoch sehr tief im Becken, sodass ich mich in meiner Bewegungsfreiheit extremer als in den Wochen zuvor eingeschränkt fühlte. Dazu kam ein gefühlt unkontrollierbarer Harndrang (immer dann, wenn natürlich keine Toilette in der Nähe war) und eine Dauermüdigkeit, die vermutlich daraus resultierte, dass meine Nächte nicht mehr allzu erholsam waren.
Ihr fühlt euch in den letzten Wochen eurer Schwangerschaft pudelwohl in der Haut und habt noch Lust auf das eine oder andere kleinere Abenteuer? Dann spricht bestimmt auch nichts gegen einen Ausflug oder Kurztrip. Hauptsache ihr fühlt euch sicher und euch sowie eurem Baby geht es gut.
Reisen in der Schwangerschaft: Darf ich im Beschäftigungsverbot reisen?
Bei meinen Recherchen rund um das Thema Urlaub und Schwangerschaft, bin ich häufiger auf das Thema Beschäftigungsverbot gestoßen. Spricht euer Arzt oder eure Ärztin ein individuelles Beschäftigungsverbot aufgrund potenziell, gesundheitlicher Risiken am Arbeitsplatz aus, seid ihr von eurem Brotjob befreit und dürft/müsst Zuhause bleiben. Das Ganze funktioniert grundsätzlich wie eine Krankschreibung: Bereits genommene Urlaubstage für den Zeitraum bis zur Geburt, werden aufgespart und können von euch nach Mutterschutz oder Elternzeit genommen werden.
Reisen dürft ihr im Beschäftigungsverbot dennoch. Allerdings solltet ihr euch bestenfalls eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eures Gynäkologen oder eurer Gynäkologin ausstellen lassen und gegebenenfalls auch den Arbeitgeber über eure Abwesenheit informieren.
Schwanger Reisen: Versicherungen
Bevor ihr euch zum Reisen in der Schwangerschaft entscheidet, solltet ihr nicht nur alle gesundheitlichen Aspekte klären, sondern zudem dafür sorgen, dass keine ungeplanten Kosten auf euch zukommen.
Persönlich bin ich definitiv keine Verfechterin von zu vielen Versicherungen und fahre diesbezüglich eher auf Sparflamme. Eine Grundabsicherung halte ich dennoch für sinnvoll.
Reisen in der Schwangerschaft ins Ausland – Auslandskrankenversicherung abschließen
Möchtet ihr während eurer Schwangerschaft ausschließlich in Deutschland reisen, seid ihr mit eurer gesetzlichen beziehungsweise privaten Krankenversicherung hinreichend bedient. Verschlägt es euch jenseits die Deutsche Landesgrenze, benötigt ihr eine gute Auslandskrankenversicherung – und das ganz unabhängig davon, ob ihr schwanger seid oder nicht.
Beinhalten sollte die Versicherung:
- eine Übernahme aller Kosten von ambulanten ärztlichen Behandlungen
- stationären Behandlungen
- zahnärztlichen Behandlungen
- einen Auslandsrücktransport (Achtung: bei manchen Versicherungen Übernahmesumme gedeckelt)
- und in eurem Fall auch alle außerplanmäßigen Schwangerschaftsbehandlungen zum Beispiel bei Zwischenblutungen oder Frühgeburten. Bedenkt jedoch: Möchtet ihr, dass im Ausland auch Regeluntersuchungen wie Vorsorgetermine durchgeführt werden, benötigt ihr einen erweiterten Versicherungsschutz.
Eine gute Auslandskrankenversicherung bekommt ihr bei seriösen Anbietern bereits für einen jährlichen Preis ab zehn Euro. Wer hier knauserig ist, spart definitiv an der falschen Stelle.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, habe ich im Vorfeld meiner Auslandsreisen einmal bei meiner Versicherung nachgefragt, inwiefern auch Schwangerschaftsbehandlungen abgedeckt werden und mir hierfür einen schriftlichen Beleg geben lassen.
Achten sollten ihr darüber hinaus darauf, welchen Reisezeitraum eure Versicherung abdeckt: Die gängigen Angebote umfassen meist circa acht Reisewochen am Stück und dies mehrmals im Jahr. Seid ihr länger unterwegs, müsstet ihr euch also auch in diesem Fall nach einem erweiterten Schutz umsehen.
Reiserücktrittsversicherung in der Schwangerschaft
Reiserücktrittsversicherungen sind in der Regel dafür zuständig, eure Reisekosten zu übernehmen falls ihr:
a) nach einer Reisebuchung erfahrt, dass ihr schwanger seid und aufgrund von gesundheitlichen Komplikationen nicht mehr reisen dürft, beziehungsweise eurer Reisezeitraum so liegt, dass ihr die Reise nicht mehr antreten könnt (z.B. Geburtstermin, Airline nimmt euch aufgrund vorangeschrittener Schwangerschaft nicht mehr mit) und stornieren müsst. (Versicherung muss selbsterklärend vor bestätigter Schwangerschaft abgeschlossen worden sein)
b) bei der Buchung bereits wisst, dass ihr schwanger seid und gegebenenfalls aufgrund unerwarteter Komplikationen stornieren müsst (beim Abschluss der Reisebuchung und Versicherung sollte es jedoch noch keine gesundheitlichen Bedenken bezüglich der Reise geben, am besten attestieren lassen!) Wichtige Anmerkungen: Es gibt auch Reiserücktrittsversicherung, die eure Kosten nicht übernehmen, wenn ihr bei Buchung bereits von der Schwangerschaft wusstet. Lest hier die Versicherungsbedingungen im Detail!
Ist eine Reiserücktrittsversicherung notwendig?
Im Gegensatz zu einer guten Auslandskrankenversicherung halte ich eine Reiserücktrittsversicherung nicht für obligatorisch. Bei sehr spontanen Reiseformen (Camping, Zelten, Roadtrip) bei denen ihr morgens noch nicht wisst, wo ihr abends übernachtet und ausschließlich mit eigenen Verkehrsmitteln (Auto, Fahrrad, zu Fuß) unterwegs seid, erübrigt sich die Versicherung ohnehin.
Bucht ihr hingegen ein Hotelzimmer, eine Ferienwohnung, einen Campingplatz oder eine Zug- beziehungsweise Flugreise im Vorfeld, würde ich einen genaueren Blick in die Stornierungsbedingungen werfen. Insbesondere seit der Corona-Pandemie sind viele Anbieter in puncto Stornierung deutlich flexibler geworden und erlauben einen kostenfreien Rücktritt manchmal sogar bis 24 Stunden vor Reisebeginn. Bei anderen Angeboten könnt ihr nur bis zu 14 Tagen vor Start stornieren und manchmal sogar gar nicht. Hin- und wieder lässt sich der Gratis Storno aber auch für einen kleinen Aufpreis hinzukaufen, sodass sich eine zusätzliche Reiserücktrittsversicherung nicht rechnet.
Hier gilt: Lest das Kleingedruckte eurer Reiseanbieter, schaut in welchen Fällen beziehungsweise bis wann ein Reiserücktritt möglich ist und vergleicht mit den Preisen der gängigen Versicherungsanbieter für Reiserücktrittsversicherungen. Kleiner Tipp: Achtet immer darauf, dass die kostenfreie Rücktritts-Option auch für eure Begleitung besteht.
Wie bereits erwähnt, bin ich persönlich keine Freundin von „Überversicherung“, da es mir im ersten Drittel meiner Schwangerschaft aber oft schlecht ging und ich nicht wusste, ob meine Reisen im zweiten Trimester tatsächlich umsetzbar sind, bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe nur dort gebucht, wo ich auch reibungslos stornieren konnte. Eine extra Versicherung habe ich nicht abgeschlossen.
Reiseabbruchsversicherung
Gerne wird Schwangeren auch eine Reiseabbruchsversicherung schmackhaft gemacht. Diese greift, wenn während der Reise Komplikationen auftreten, die dazu führen, dass ihr euren Urlaub abbrechen müsst. Die Kosten für eine vorzeitige Abreise und nicht genutzte Reisebestandteile beispielsweise Übernachtungen werden im Versicherungsfall übernommen – sofern ihr eine ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit einreichen könnt.
Abhängig vom jeweiligen Anbieter sind Reiseabbruchsversicherungen manchmal in Reiserücktrittsversicherungen enthalten, müssen oft jedoch zusätzlich abgeschlossen werden. Ob ihr diesen zusätzlichen Schutz für euch benötigt, solltet ihr in Ruhe abwägen.
Ich entschied mich gegen diese zusätzliche Absicherung, da ein medizinischer Rücktransport bereits in der Auslandskrankenversicherung enthalten ist und ich das kleine Risiko eines Reiseabbruchs sowie damit verbundene Kosten problemlos in Kauf nehmen konnte.
Schwanger reisen: Packliste & Reiseapotheke
Ganz ehrlich: Groß unterschieden hat sich meine Packliste in der Schwangerschaft nicht von den vorherigen Reisen. Deshalb gehe ich in diesem Abschnitt nicht darauf ein, was ich konkret auf meinen Reisen mitgenommen habe, sondern, was zusätzlich ins Urlaubsgepäck gewandert ist.
Einziger Tipp: Probiert eure Klamotten im Vorfeld der Reise noch einmal an, bevor ihr sie in den Koffer legt. Bei mir gab es tatsächlich die eine oder andere Überraschung. Einige Shirts und Röcke, von denen ich dachte, ich könnte sie problemlos tragen, sahen im angezogenen Zustand seltsam aus oder passten schlicht und ergreifend nicht mehr.
Darüber hinaus erklärt es sich von selbst, dass ihr Kleidung mitnehmt, in der ihr euch wohlfühlt und die zu eurem aktuellen Schwangerschaftsstatus passen. Habt ihr Wasser in den Füßen, lasst die engen Highheels ausnahmsweise im Schrank und steigt auf gemütliches Schuhwerk um. Wenn ihr ihr mit Übelkeit kämpft, tragt weite Hosen und nicht unbedingt die enge High-Waste-Jeans, die euch ständig auf den Magen drückt.
Packliste für Reisen in der Schwangerschaft: Das dürft ihr nicht vergessen
- Mutterpass
- Personalausweis/Reisepass
- Krankenversicherungskarte
- Impfausweis
- Zusätzliche Versicherungspolice für Auslandskrankenversicherung
- Ggf. Attest von Arzt, dass ihr Fliegen dürft (kommt auf Airline und SSW an)
- angepasste Thrombosestrümpfe (falls ihr fliegt)
- ggf. ein Stillkissen, falls es euch beim Schlafen hilft und ins Reisegepäck passt
Ihr seht, meine Liste liest sich überschaubar. Neben eurem Ausweis und eurer Krankenversicherungskarte gehören selbsterklärend auch die Versicherungspolice für die Auslandskrankenversicherung und euer Mutterpass (müsst ihr Zuhause in Deutschland auch immer dabei haben) ins Reisegepäck. Darüber hinaus hatte ich ein besseres Gefühl für etwaige Behandlungen im Krankenhaus oder beim Arzt meinen Impfausweis dabei zu haben.
Ein Attest zu meiner Flugtauglichkeit habe ich in meinen Reiseschwangerschaftswochen noch nicht benötigt, mich vorher aber auch explizit bei der Airline darüber informiert.
Thrombosestrümpfe ließ ich rechtzeitig vor meiner ersten Flugreise als Schwangere passgenau anfertigen (das Rezept dafür, bekommt ihr bei eurem/eurer Gynäkolog:In), da ich ein unnötig erhöhtes Thrombose-Risiko auf jeden Fall vermeiden wollte.
Mein Stillkissen gehört seit circa der 28 Schwangerschaftswoche zu einem meiner ständigen Begleiter. Es ist ziemlich lang, daher wäre es auf einer Flugreise definitiv nicht im Gepäck gelandet, auf meinem Camping-Trip hatte ich es für den etwas geruhsameren Schlaf dabei.
Schwanger reisen: Was gehört in die Reiseapotheke für Schwangere?
Nicht nur über die Packliste, sondern auch die Reiseapotheke machen sich viele Schwangere im Vorfeld ihres Urlaubs Gedanken. Klar ist: Viele Medikamente, die vorher in den Koffer wandern durften, sind jetzt tabu. Da ich weder Ärztin noch Apothekerin bin, verlasst euch bitte nicht auf meine Liste, sondern sprecht jedes Medikament, das ihr nehmen wollt, zuvor mit einem Experten oder einer Expertin ab. Denn in der Schwangerschaft gilt: So wenige, möglichst natürliche, Medikamente wie möglich, so viele wie nötig.
Eine gute Informationsquelle ist Embryotox (www.embryotox.de). Den Gang zum Arzt ersetzt sie jedoch nicht.
Für meine persönliche Reiseapotheke mit meinen individuellen Schwangerschaftssymptomen nötig waren:
- Nasenspray (nur für den Flug)
- Paracetamol (für den Notfall)
- Mittel gegen Übelkeit (abhängig davon, was euch hilft)
- Mittel gegen Sodbrennen (abhängig davon, was euch hilft)
- ggf. Schwangerschaftsvitamine
- Fieberthermometer
Während meiner ganzen Schwangerschaft hatte ich Probleme mit einer verstopften Nase (Schwangerschaftsschnupfen). Zu Hause und auch im Urlaub habe ich mich mit dieser Tatsache arrangiert, da ich keine Medikamente nehmen wollte. Für die Hin- und Rückflüge nahm ich meinen Ohren zu Liebe ein bis zwei Sprühstöße Spray, um das Druckgefälle ohne Nachwirkungen zu überstehen. Als am unbedenklichsten gelten übrigens Meerwasser-Nasensprays.
Darüber hinaus hatte ich Medikamente gegen Übelkeit und Sodbrennen dabei. Beide Schwangerschaftssymptome waren bei mir sehr stark ausgeprägt, sodass einfache Hausmittelchen nicht mehr geholfen haben und ich in Absprache mit meiner Gynäkologin zu apothekenpflichtigen, aber fürs Kind unbedenklichen, Arzneien greifen musste.
Paracetamol ist nur für den absoluten Notfall in die Reisetasche gewandert. Laut Embryotox gilt es bei hohem Fieber und Schmerzen als Mittel der Wahl für Schwangere in allen drei Trimestern. Sprecht die Einnahme bestenfalls im Vorfeld mit einem Arzt oder einer Ärztin ab. Glücklicherweise benötigte ich das Schmerzmittel zu keinem Zeitpunkt meiner Schwangerschaft.
Weiterhin gehören in die Reiseapotheke für Schwangere ein Fieberthermometer (hatte ich auch vor der Schwangerschaft immer dabei), um bei Krankheitssymptomen die Temperatur zu prüfen und gegebenenfalls Schwangerschaftsvitamine. Ob ihr Nahrungsergänzungsmittel wirklich benötigt, klärt ihr im Laufe eurer Schwangerschaft selbsterklärend ebenfalls regelmäßig mit eurem Frauenarzt oder eurer Frauenärztin.
Urlaub in der Schwangerschaft: Die Anreise
Sollte ich in der Schwangerschaft fliegen oder ist eine Anfahrt im Auto besser? Kann ich meinem Körper im zweiten Trimester noch eine Mehrtageswanderung zumuten oder reise ich am besten mit Zug und Bahn in den Urlaub?
Wie immer gilt auch hier: Verlasst euch auf euer Gefühl. Worauf habt ihr am meisten Lust und in welchen Verkehrsmitteln ist das Reisen für euch besonders entspannt? Wenn ihr noch nie gerne geflogen seid, solltet ihr gegebenenfalls zweimal überlegen, ob ihr gerade jetzt in den Flieger steigen wollt. Geht es grundsätzlich immer mit Fahrrad und Zelt direkt von Zuhause aus in den Urlaub, ist dies vielleicht auch noch in einer abgespeckten Form in der Schwangerschaft möglich – sofern ihr euch fit genug fühlt und eure Ärzt:In das Okay dafür gibt.
Flugreisen in der Schwangerschaft: Darf ich in der Schwangerschaft noch fliegen?
Sofern es dem Baby gut geht und ihr alle wichtigen, gesundheitlichen Punkte mit eurer/eurem Frauenärzt:In vor der Buchung abgeklärt habt, steht einer Flugreise auch während der Schwangerschaft nichts entgegen. Achten solltet ihr lediglich auf folgende Punkte:
Flugreisen im ersten Trimester vermeiden
Wie bereits im ersten Abschnitt des Artikels erwähnt, raten viele Ärzt:Innen von einem Urlaub innerhalb der ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft ab – das gilt insbesondere für Flugreisen. Das Risiko für Komplikationen bis hin zu einer Fehlgeburt ist in diesem Zeitraum erhöht. Zudem beschäftigt sich euer Körper intensiv damit, vom Normalzustand in den Schwangerschaftsmodus zu schalten und verbraucht viel Energie und Kraft. Die Folge sind mehr oder weniger stark ausgeprägte Schwangerschaftssymptome wie Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Abgeschlagenheit.
Andererseits gibt es natürlich viele Frauen, die von allen Symptomen verschont bleiben und sich prächtig fühlen. Eine Flugreise sollte dennoch gegebenenfalls lieber auf eine spätere Schwangerschaftswoche verschoben werden – denn sicher ist sicher.
Thrombose-Strümpfe & ausreichende Flüssigkeitszufuhr
In der Regel besteht während einer Schwangerschaft eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose. Gehört ihr von Haus aus zur Risikogruppe, solltet ihr eine Flugreise gegebenenfalls überdenken. Denn durch die Reduktion des Luftdrucks in der Flugkabine verringert sich auch der Außendruck auf die Venen, was zu einer Blutgerinnselbildung (Thrombose) führen kann.
Allen anderen werdenden Müttern lege ich ans Herz, die Thrombosen-Gefahr auf ein Minimum zu reduzieren.
Während des Flugs solltet ihr bestenfalls Thrombose-Strümpfe tragen. Ihr könnt euch die Strümpfe von eurem Arzt oder eurer Ärztin auf Rezept verschreiben lassen und in der Apotheke oder im Sanitätshaus kostenlos und passgenau anfertigen lassen. Pro Schwangerschaft übernehmen die Krankenkassen in Deutschland in der Regel zwei Paar.
Das Schöne: Vor Ort zeigt euch das Fachpersonal direkt, wie ihr die Socken richtig anzieht. Da die Strümpfe naturgemäß sehr eng und sehr lang sind (sie reichen bis über den Oberschenkel), erfordert das Reinschlüpfen ein wenig Geduld und Zeit.
Darüber hinaus solltet ihr während des Flugs für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr Sorge tragen. Ja ich weiß, im Flugzeug zur Toilette zu gehen, macht den Wenigsten Spaß. Wenn ihr schon einmal unterwegs seid, könnt ihr die Gelegenheit jedoch direkt für einen kleinen Spaziergang durch den Flieger nutzen. Schließlich ist regelmäßige Bewegung ebenfalls wichtig für eine gute Blutzirkulation. Während meiner Flüge stand ich circa alle 45 bis 60 Minuten auf, habe einen kleinen Abstecher zu den Waschräumen gemacht und bin anschließend im Flieger auf und ab gegangen.
Einige Frauen mit erhöhtem Risiko für ein Blutgerinnsel lassen sich vor einem Flug, in Absprache mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, auch Heparin (einen Gerinnungshemmer) spritzen.
Bis zu welcher Schwangerschaftswoche darf ich Fliegen?
Gemeinhin gelten Flugreisen bis zur 34. Schwangerschaftswoche als medizinisch unbedenklich. Die meisten Airlines nehmen werdende Mütter zudem nur bis zur maximal 35. Woche mit, um eine plötzliche Geburt im Flieger zu vermeiden.
Nichtsdestotrotz sind die Bedingungen von Airline zu Airline leicht unterschiedlich. Informiert euch daher vorab. Mit Lufthansa dürft ihr beispielsweise bis vier Wochen vor Geburtstermin ohne ärztliches Attest fliegen (bei Mehrlingsschwangerschaften nur bis zur 32. Woche). Nichtsdestotrotz empfiehlt die Fluggesellschaft, ab der 28. Woche ein Attest vom Arzt oder der Ärztin mitzunehmen. Ihr könnt es hier auf der Lufthansa Webseite herunterladen: https://www.lufthansa.com/de/de/gesund-reisen.
TUI Fly nimmt euch ebenfalls bis zur 36. Woche mit (Mehrlingsschwangerschaften bis zur 32 Woche). Hier benötigt ihr bei einer unauffälligen Schwangerschaft allerdings kein Attest und es reicht, wenn ihr auf Nachfrage euren Mutterpass vorzeigt.
Ryanair verlangt bereits ab der 28. Woche ein von Arzt oder Hebamme ausgefülltes „Fit-To-Fly-Attest“ und befördert keine Schwangeren ab der 36. SSW (Mehrlingschwangerschaften bis zur 32.).
Bedenkt, dass es sich bei den vorgestellten Airlines nur um Beispiele handelt und auch diese ihre Regeln von einem auf den anderen Tag ändern können. Informiert euch daher stets bei den Fluggesellschaften selbst, bis wann sie euch in eurer Schwangerschaft befördern und welche Unterlagen ihr dafür benötigt.
Sind auch Langstreckenflüge in der Schwangerschaft erlaubt?
Während meinen Recherchen zu diesem Artikel habe ich gelesen, dass schwangeren Frauen eher Kurz- als Langstreckenflüge empfohlen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Jeder oder jede, der/die schon einmal länger geflogen ist, weiß, wie anstrengend, ungemütlich und kräftezehrend lange Flugreisen sein können. Nichtsdestotrotz dürft ihr während eurer Kugelzeit auch Fernreiseziele ansteuern, da die Strahlenbelastung auf der Langstrecke in der Regel keine Gefahr für die Schwangerschaft darstellt. Wenn ihr schon immer gerne lange geflogen seid und euch in der Kugelzeit topfit fühlt, müsst ihr nicht grundsätzlich auf die Langstrecke verzichten.
Für mich persönlich kamen Flugzeiten weit über vier Stunden nicht in Frage. Ich fliege auch ohne Baby im Bauch nicht gerne lange und wollte mir den damit verbundenen körperlichen Stress gerne ersparen.
Bahnreisen in der Schwangerschaft
Eine gute Alternative zum engen, maximal-bestuhlten Flieger kann während der Schwangerschaft auch die Urlaubsanreise per Bahn sein.
Die größten Vorteile? Ihr habt (in der Regel) deutlich mehr Platz, um euch im Zug auszubreiten und zu bewegen. Darüber hinaus müsst ihr, im Vergleich zum Flieger, keine zwei bis drei Stunden vor Abfahrt am Gleis warten und nervige Sicherheitskontrollen entfallen.
Gönnen solltet ihr euch mit Babybauch gegebenenfalls eine Sitzplatzreservierung, damit ihr zu Hauptverkehrszeiten nicht dauerhaft stehen müsst. Mutet euch darüber hinaus nicht zu viele Kilos an Gepäck zu, da es schweres Heben während der Schwangerschaft zu meiden gilt. Bestenfalls achtet ihr zudem darauf, eine Verbindung mit möglichst wenig Umstiegen oder so langen Zwischenaufenthaltsdauern zu wählen, dass ihr den Weg von Zug zu Zug stressfrei zurücklegen könnt. Klar kann Bahnfahren auch mal anstrengend werden, wenn es zu Verspätungen kommt, letztlich kann euch das mit Flieger aber auch passieren.
Urlaub mit dem Auto in der Schwangerschaft
Noch flexibler bei der Anreise seid ihr natürlich mit dem Auto. Großer Nachteil: Ihr könnt euch nicht einfach die Beine vertreten, sondern müsst für jede Pause und jeden WC-Besuch eine Raststädte anfahren. Dafür ist das Spaziererlebnis zwischendurch im Vergleich zu Flugzeug und Zug abwechslungsreicher und ihr habt die Möglichkeit, entspannt in eurem eigenen Tempo zu reisen (wenn nicht gerade ein fieser Stau dazwischen kommt).
Auf meinen längeren Autofahrten habe ich mir angewöhnt, lieber eine Raststädte mit Toilette mehr als zu wenig anzusteuern, da der Harndrang während meiner Schwangerschaft oft sehr plötzlich einsetzte und ich Schweißperlen auf der Stirn – gerade in ländlichen Gebieten – vermeiden wollte.
Ansonsten bin ich mit Autofahren (auch als Fahrerin) während der Schwangerschaft sehr gut klargekommen. Im achten Monat auf dem Weg an die Mosel zum Campen haben wir zwischendurch sogar noch unsere Fahrttüchtigkeit an der Raststädte wiederhergestellt und ich bin für Sanifair vermutlich zur Kundin des Monats aufgestiegen.
Richtiges Anschnallen in der Schwangerschaft
Unabhängig davon, ob es sich um die Urlaubsanreise oder die Fahrt zum nächsten Supermarkt handelt, solltet ihr beim Autofahren immer darauf achten, euch möglichst korrekt anzuschnallen. Dafür muss der Gurt zwischen euren Brüsten und unterhalb des Bauches verlaufen. So seid ihr und euer Kind bei einem Aufprall optimal geschützt. Ich habe mir immer ein wenig Gedanken, um das tiefliegende Köpfchen gemacht, laut ADAC soll das Fruchtwasser den Druck des Gurtes in der Regel aber gut abwehren können.
Es gibt im Handel auch spezielle Gurtführungssysteme für Schwangere zu kaufen. Der ADAC rät davon jedoch eher ab und erklärt den normalen Drei-Punkt-Gurt als hinreichende Maßnahme zum Schutz von Mutter und Kind.
Thrombosestrümpfe, Trinken und Essen
Achten solltet ihr darüber hinaus darauf, genügend zu Trinken und Essen dabei zu haben, damit ihr im potenziellen Stau nicht plötzlich auf dem „Trockenen“ sitzt (das gilt im Übrigen natürlich auch für Zugreisen).
Bei besonders langen Autofahrten empfiehlt sich, ähnlich wie im Flieger, auch das Anlegen von Thrombosestrümpfen.
Reiseziele Schwangerschaft: Wohin in der Schwangerschaft reisen?
Egal ob Deutschland, Europa oder die USA: Geeignete Reiseziele für Schwangere gibt es in Hülle und Fülle. Auf einige Punkte solltet ihr bei der Auswahl des Urlaubsortes dennoch achten.
Medizinische Versorgung im Reiseland, Sprachbarriere und Klimatische Bedingungen
Klar ist: Frauen werden überall auf der Welt schwanger, genießen eine mehr oder weniger engmaschige Betreuung während ihres neunmonatigen Abenteuers und gebären am Ende ein Kind. Nichtsdestotrotz legen wir wohlstandsverwöhnten Nordeuropäer in der Regel Wert auf eine gute medizinische Versorgung – insbesondere wenn wir mit Baby im Bauch reisen. Dabei nehme ich mich persönlich gar nicht aus und habe bei der Wahl meiner Reiseziele auf eine hinreichende Gesundheitsversorgung geachtet.
Bei einem tatsächlich notwendigen Arzt- oder Krankenhausbesuch sollte auch die Sprachbarriere nicht zu groß ausfallen und Reiseländer, in denen ich nur mit Händen und Füßen klargekommen wäre, wurden direkt von der Liste gestrichen. Das darf bei euch gerne anders aussehen. Wenn ihr eh große Globetrotter und in der Welt zu Hause seid, macht es euch vielleicht weniger aus, mit Englisch an eure Grenzen zu stoßen, als mir (oder ihr sprecht einfach mehrere Sprachen, dann löst sich das Problem gegebenenfalls eh von selbst).
Vor eurer Reise in der Schwangerschaft gilt es darüber hinaus zu überlegen, mit welchen klimatischen Bedingungen ihr unterwegs gut klarkommt. Normalerweise habe ich kein großes Problem mit Hitze. Das sah mit Baby im Bauch ein wenig anders aus und höhere Temperaturen sind mir häufiger auf den Kreislauf geschlagen. Dementsprechend werden Schwangeren auch eher Reiseziele mit gemäßigter Temperatur und Luftfeuchtigkeit empfohlen. Ob es zum Babymoon also unbedingt die Karibikreise bei 35 Grad oder das Outdoorabenteuer im winterlichen Lappland sein müssen, solltet ihr gegebenenfalls noch einmal überdenken.
Schwangerschaft und Infektionsrisiken
Wenn ihr in der Schwangerschaft auch mit klimatisch ambitionierteren Bedingungen und langen Flügen kein Problem habt, steht auch einer Fernreise prinzipiell nichts entgegen.
Neben der Frage nach einer adäquaten Gesundheitsversorgung solltet ihr euch jedoch auch mit den Infektionsrisiken im favorisierten Urlaubsland auseinandersetzen. Grundsätzlich abzuraten ist von Reisen in Malaria-, Gelbfieber-, Zika-Virus- und Hepatitis E-Virus-Gebiete. Dementsprechend tabu sind Reisen nach Südostasien, Indien, Mittelamerika und Zentralafrika.
Darüber hinaus empfiehlt sich ein Blick in euer gelbes Impfheft. Denn für viele Reiseziele weltweit gelten Impfempfehlungen für Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A – manchmal auch für Erkrankungen wie Typhus, Hepatitis B und Tollwut. Impfen gilt in der Schwangerschaft als umstritten. Sofern euch ein vollständiger Impfschutz für das anvisierte Reiseziel fehlt, macht es vermutlich Sinn, das Urlaubsvorhaben zu überdenken.
Persönlich gehöre ich in „Team Vorsicht“. Tropische Gegenden flogen deshalb grundsätzlich von meiner Reiseliste, da ich auch kein Interesse daran hatte, mich während der Schwangerschaft mit Dengue, Chikungunya oder ähnlichen Erregern anzustecken.
Hygienische Bedingungen und Essen vor Ort
Gedanken machen, solltet ihr euch auch über die hygienischen Umstände vor Ort – meiner Meinung nach ein Faktor, den ihr aber sehr gut selbst beeinflussen könnt. Wascht euch regelmäßig die Hände, achtet darauf, was ihr esst (abhängig von eurem Reiseziel besser selbst verpflegen, als sich ausgiebig über den Nachtmarkt schlemmen) und sucht euch saubere Unterkünfte.
Meine zwei Kanaren-Aufenthalte verbrachte ich in Hotels inklusive Frühstücksbuffet. Verzicht geübt, habe ich dabei so gut wie gar nicht. Natürlich kamen weder Speisen mit Alkohol, rohen Eiern oder Fleisch auf den Teller. Davon abgesehen, aß ich aber so gut wie alles – inklusive Obst und Rohkost. Von letzterem wird in der Schwangerschaft gerne einmal abgeraten, realistisch gesehen hatte ich beim Verzehr aber keine Bedenken, denn ganz ehrlich: Wären Obst und Gemüse mit Darmbakterien oder Ähnlichem in Berührung gekommen, hätten die renommierten Hotels, in denen ich übernachtet habe, definitiv größere Probleme bekommen, als nur eine Schwangere mit Durchfall.
Auch unterwegs gab es mal ein Eis auf die Hand oder abends Runzelkartoffeln mit Mojo. Natürlich bin ich dafür nicht am nächstbesten heruntergekommenen Imbissstand eingekehrt. Aber gegen den einen oder anderen Restaurantbesuch in sauberen Ambiente hatte ich nichts einzuwenden.
Am Ende muss jede Frau selbst entscheiden, mit welcher Ernährung es ihr während der Schwangerschaft am besten geht, welche Nahrungsmittel sich mit dem eigenen Gewissen vereinbaren lassen und worauf sie lieber verzichtet.
Welche Fernreiseziele lohnen sich für Reisen in der Schwangerschaft?
Ihr habt kein Problem mit langen Flügen und möchtet bevor sich euer Leben radikal ändert noch einmal so richtig in die Ferne schweifen? Dann habe ich im Folgenden ein paar Reiseziele zur Inspiration zusammengestellt, die, abhängig von euren individuellen Vorlieben, für euch in Frage kommen könnten.
USA
Vielleicht muss es nicht unbedingt der tropische Süden des Landes rund um Florida sein (gegebenenfalls Zika-Virus-Gefahr) oder die erbarmungslose Hitze in Las Vegas – abgesehen davon bieten die USA aber eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Reisezielen, die ihr auch in der Schwangerschaft erkunden könnt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Städtereise nach New York oder einem Trip durch den Yellow Stone Nationalpark in Wyoming? Die Vielfalt an Urlaubsmöglichkeiten ist nahezu grenzenlos.
Beschäftigen solltet ihr euch im Vorfeld jedoch mit den Einreisebestimmungen. Seit 2020 gibt es eine bedeutende Änderung bezüglich der B2-Touristenvisa für Schwangere.
So kann es bei Einreise passieren, dass ihr eure Absicht nachweisen müsst, die USA rechtzeitig vor Endbindungstermin wieder verlassen zu wollen. Zudem benötigt ihr gegebenenfalls einen Beleg, finanziell in der Lage zu sein, die vergleichsweise hohen Endbindungskosten in den USA (ca. 10.000 €) im „Ernstfall“ tragen zu können (Nachweis über adäquate Krankenversicherung).
Warum der ganze Aufwand? Kommt euer Baby in den USA auf die Welt, wird es automatisch amerikanischer Staatsbürger oder Staatsbürgerin – um sogenannter „Birth-Tourism“ zu vermeiden, werden schwangere Touristinnen nun ganz genau unter die Lupe genommen.
Habt ihr alle wichtigen Unterlagen dabei und fliegt bestenfalls nicht gegen Ende eurer Schwangerschaft gibt es in der Regel aber keine Probleme.
Kanada
Als weiteres Urlaubsziel für Fernreisen in der Schwangerschaft empfiehlt sich Kanada. Die Gesundheitsversorgung ist gut (solange ihr nicht in zu abgeschiedene Gegenden fahrt), es gibt kaum gefährliche Infektionskrankheiten, die klimatischen Bedingungen sind gemäßigt und das Sicherheitsniveau gilt als hoch. Gerade Naturliebhaberinnen kommen hier noch einmal auf ihre Kosten, wenn es darum geht, die unzähligen Naturparks des Landes (in Schwangerschaftstempo :)) zu erkunden.
Die Einreise nach Kanada gestaltet sich darüber hinaus etwas einfacher als in die USA: Hier müsst ihr nur die üblichen Reisebedingungen der Airlines für Schwangere (siehe Punkt „Flugreisen in der Schwangerschaft“) berücksichtigen.
Neuseeland
Zugegeben mir wäre Neuseeland als Reiseziel in der Schwangerschaft definitiv zu weit weg gewesen und der Langstreckenflug – voraussichtlich auch noch mit Umstieg – hätte mich abgeschreckt.
Dennoch ist der Inselstaat alles in allem eine gute Wahl, wenn euch vor Ankunft des Neugeborenen noch einmal nach dem ganz großen Abenteuer zu Mute ist. Neuseeland besticht durch spektakuläre Landschaften, eine hervorragende Infrastruktur, ein hohes Sicherheitsniveau und gute Gesundheitsstandards. Auch hier ist das Klima (natürlich abhängig vom Reisezeitpunkt und wo ihr euch auf der Insel befindet) eher gemäßigt.
Aufs Gemüt schlagen, könnte euch unter Umständen jedoch die Zeitumstellung, gleiches gilt aber genauso für Kanada sowie die USA und ist ein allgemeines Fernreisethema (abgesehen vielleicht vom südlichen Afrika).
Seychellen
Lange Sandstrände, glasklares Wasser und Entspannung pur. Eine Reise auf die Seychellen klingt traumhaft und bietet die Möglichkeit, sich im Urlaub noch einmal so richtig zu erholen, bevor es mit dem Trubel in den ersten Monaten mit Baby losgeht.
Die Zeitverschiebung hält sich mit zwei Stunden in Grenzen, die medizinische Versorgung ist auf der Hauptinsel für die meisten medizinischen Eingriffe ausreichend, wenn auch nicht ganz auf deutschem Niveau (auf den Nebeninseln sieht es jedoch schlechter aus). Krankheiten wie Gelbfieber, Malaria oder Zika kommen nicht vor. Das regelmäßige Auftragen von Mückenschutz ist dennoch sinnvoll, um Infektionen mit Dengue- oder Chikungunya-Fieber zu vermeiden.
Bedenkt darüber hinaus, dass es auf den Seychellen naturgemäß sehr warm und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch sein kann. Kommt euer Körper damit zurecht, sollte einer Babymoon-Reise ins exotische Paradies nicht entgegen stehen.
Kleiner Tipp: ähnlich gute Voraussetzungen für Reisen in der Schwangerschaft bietet übrigens Mauritius.
Welche Kurz- und Mittelstrecken-Reiseziele eignen sich in der Schwangerschaft?
Ihr möchtet vor eurem neuen Lebensabschnitt noch einmal in den Flieger steigen, fühlt euch mit einem Kurz- oder Mittelstrecken-Flug aber wohler als auf der Langstrecke? Dann kommt hier eine kleine Auswahl an möglichen Reisezielen aus einer ganzen Bandbreite an unterschiedlichen Destinationen.
Mallorca
Zugegeben: Beim ersten Lesen klingt Mallorca als Reiseziel in der Schwangerschaft ziemlich abgedroschen. Aber warum denn nicht auf die Baleareninsel reisen? Der Flug ist kurz, die Infrastruktur gut und auf der Insel sind zahlreiche deutschsprachige Ärzte beheimatet, die euch notfalls sogar in eurer Muttersprache behandeln können. Es muss ja nicht unbedingt in der Hauptsaison an den Ballermann gehen, aber gegen einen schönen Frühlingstrip zur Mandelblüte, wenn die Insel noch alles andere als überlaufen ist, sollte doch nichts einzuwenden sein.
Die Kanarischen Inseln
Wie bereits zu Beginn des Artikels erwähnt, hat es mich im Laufe meiner Schwangerschaft sogar zweimal auf die Kanaren verschlagen: In der 13. Schwangerschaftswoche ging es für mich nach Teneriffa und in der 25. SSW nach Gran Canaria.
Meine Schwangerschaft verlief aus medizinischer Sicht komplikationslos, dennoch hatte ich über einen sehr langen Zeitraum mit Symptomen wie Übelkeit, Kreislaufproblemen und Wassereinlagerungen zu kämpfen, sodass ich mir eine kräftezehrende Fernreise nicht vorstellen konnte. Sonne tanken, wollte ich dennoch – aber gerne bei gemäßigten Temperaturen, da ich auch Hitze nicht allzu gut vertrug. Fürs Reisen in der Schwangerschaft entschied ich mich vorrangig im zweiten Trimester, sodass als Urlaubsmonate der Dezember, Januar, Februar und März in Frage kamen. Warme Reiseziele in Europa mit annähernder Wettergarantie lassen sich in diesem Zeitraum an einer Hand abzählen, sodass sich die Kanaren sehr schnell als Wunschziel abzeichneten.
Bei der Wahl der konkreten Insel ging ich sehr pragmatisch vor, wollte es mir so einfach wie möglich machen und entschied mich für Destinationen mit direkter Flugverbindung von meinem Heimatort aus. Natürlich reizen mich auch die kleineren kanarischen Urlaubsdomizile wie La Gomera oder La Palma sehr, eine umständliche Anreise wollte ich dennoch unbedingt vermeiden.
Lohnen sich die Kanaren als Reiseziel in der Schwangerschaft?
Für mich gelten die Kanaren schon seit längerem als herrliches Archipel, um dem nasskalten, deutschen Winter zu entfliehen. Dahingehend wurde ich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Die Temperaturen bewegten sich zwischen 20 und 30 Grad (ja, Anfang März gab es bereits die erste Hitzewelle auf den Inseln mit über 30 Grad) und ich konnte ordentlich Sonne tanken, im Meer baden und ein paar Wanderungen unternehmen. Dank der hervorragenden Infrastruktur, keinerlei Sprachbarrieren (die Kanaren sind nun einmal auf Tourismus ausgelegt) und einer guten medizinischen Versorgung (,die ich nicht in Anspruch nehmen musste) fühlte ich mich darüber hinaus zu jeder Zeit sicher und gut aufgehoben. Wer Wert auf gemäßigte Temperaturen legt, gerne in der Natur unterwegs ist oder einfach mal ein paar Tage am Strand liegen möchte, dem sind die Kanaren als eher „unaufgeregtes“ Reiseziel in der Schwangerschaft definitiv zu empfehlen.
Kreta
Traumhafte Strände, verschlafene Bergdörfer oder historische Städte – Kreta hat für jeden Reisetyp das perfekte Setting. Die Gesundheitsversorgung und Hygienebedingungen sind in der Regel gut und die dreieinhalb Stunden Flugzeit bewegen sich in einem durchaus angemessenen Rahmen – auch für Schwangere.
Überlegen würde ich lediglich, ob ein Aufenthalt in den heißen Sommermonaten Sinn macht. Wenn das Thermometer auf über 30 Grad klettert, kann es unter Umständen anstrengend werden. Reisezeiträume im Frühjahr oder Herbst eignen sich gegebenenfalls besser, um ein wenig Sonne zu tanken und vor der Geburt noch einmal aus dem Alltagstrott auszubrechen.
Auto- und Zugreiseziele in der Schwangerschaft
Natürlich müsst ihr für eine gelungene Babymoon-Reise nicht zwingend in den Flieger steigen. Ich persönlich finde Reisen mit Auto oder Zug sogar viel entspannter. Abhängig von der Lage eures Wohnorts in Deutschland gibt es viele spannende Urlaubsziele, die sich mit wenigen Stunden Fahrtzeit problemlos erreichen lassen.
Die Deutsche Ostseeküste
Ich bin im Herzen ein Küstenkind und bekennender Ostseefan. Lange Sandstrände, schöne Küstenpromenaden und immer eine frische Brise um die Nase – das klingt nach besten Voraussetzungen für einen entspannten Urlaub in der Schwangerschaft.
Gönnt euch zum Beispiel eine schöne Ferienwohnung mit Meerblick oder einen Aufenthalt im Wellness-Hotel.
Besonders schön für Schwangere: Norddeutschland ist herrlich flach. Das macht Wandern oder längere Spaziergänge deutlich einfacher als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Und wenn ihr einmal eine Pause braucht, mietet ihr euch einfach einen Strandkorb und verbringt einen entspannten Tag direkt am Wasser.
Wanderurlaub im Harz
Vielleicht lasse ich mich in meinen Tipps für Reiseziele in der Schwangerschaft ein wenig von meinen eigenen Vorlieben leiten. Aber warum sollte es euch im Laufe eurer Kugelzeit nicht auch mal in das attraktive Mittelgebirge verschlagen? Ihr könnt euch auf die Jagd nach den heißbegehrten Stempelstellen für die Harzer Wandernadel machen oder gemütliche Tage an einem der zahlreichen Stauseen rund um Bad Harzburg, Thale oder Clausthal-Zellerfeld verbringen. Natürlich gibt es in der Region auch sehr anspruchsvolle Wanderungen, die für Schwangere in fortgeschrittener SSW nicht unbedingt empfehlenswert sind, aber auch viele einfachere Touren, die mit Kugelbauch noch hervorragend bewältigt werden können. Eine Fahrt mit der berühmt berüchtigten Brockenbahn ist auf jeden Fall drinnen.
Babymoon in Österreich
Aufgrund der langen Fahrtzeit nicht unbedingt der heißeste Tipp für Norddeutsche, aber sonst definitiv für eine Reise in der Schwangerschaft zu empfehlen: Österreich.
Bei meiner Recherche nach passenden Urlaubszielen für die letzte Reise zu zweit (oder zu dritt), bin ich immer wieder über unser schönes Nachbarland gestolpert. Insbesondere für Wellness-Liebhaberinnen scheint Österreich das perfekte Reiseziel zu sein. Es gibt diverse Hotels, die Babymoon-Arrangements inklusive Candle-Light-Dinner, Massage und Stillkissen anbieten.
Die Alpenrepublik eignet sich hervorragend als Sommer- wie auch Winterreiseziel. In den warmen Monaten könnt ihr kleine Wanderungen unternehmen, am kalten Bergsee entspannen oder, wenn Laufen zu anstrengend wird, einfach mal in die Seilbahn klettern.
In der kalten Jahreszeit lohnen lange Spaziergänge durch die schneeweiße Bergwelt. Als Belohnung locken Sauna, Whirlpool und eine deftig österreichische Mahlzeit zum Abendbrot.
Reisen in der Schwangerschaft: Ferienwohnung, Hotel oder Campingurlaub
Ihr habt euch für ein Reiseziel entschieden, wisst aber noch nicht, in welcher Unterkunftsart ihr euren Urlaub verbringen möchtet? In diesem Fall solltet ihr euch bestenfalls an euren bisherigen Reiseerfahrungen orientieren und, wie immer, auf euren Körper hören.
Mit einem Hotelaufenthalt (mit und ohne Verpflegung) oder einer gemieteten Ferienwohnung macht vermutlich keine Schwangere etwas verkehrt. Hier kommt es ganz auf eure persönlichen Vorlieben an: Die einen lassen sich gerne im Hotel verwöhnen und möchten sich gerade so kurz vor Geburt um nichts mehr kümmern, die anderen haben ein größeres Platzbedürfnis und verpflegen sich am liebsten selber.
Wer vor seiner Schwangerschaft hingegen schon immer gerne gezeltet, mit dem Fahrrad gereist ist oder die Gegend im Micro-Camper unsicher gemacht hat, kann, bei entsprechendem Wohlbefinden und Rücksichtnahme auf den Nachwuchs, ebenfalls genauso reisen wie vor der Kugelzeit (gegebenenfalls natürlich mit angepasster Routenführung und abgespeckter Kilometerzahl).
Ob es noch die große Bikepacking-Tour sein muss, obwohl ihr euer Rad bis jetzt nur zur Fahrt zum Supermarkt nutzt oder eine Mehrtageswanderung, wenn die Wanderschuhe seit Jahren im Schrank einstauben, sei natürlich dahingestellt. Denkt immer daran: Letztlich muss es euch und eurem Nachwuchs gut gehen, dann kommt die Urlaubsentspannung ganz von alleine.
Reisen in der Schwangerschaft: Meine persönlichen Erfahrungen und ein Fazit
Wie eingangs bereits erwähnt, ist Reisen meine größte Leidenschaft. Dennoch hat mich der zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest verunsichert. Schließlich fühlt sich Frau von Tag eins für das kleine Leben im Bauch verantwortlich und möchte alles dafür tun, dass es dem Nachwuchs in neun Monaten Kugelzeit so gut wie möglich geht.
Vergessen sollten wir dabei aber auch nicht unsere eigenen Bedürfnisse. Frauen, die im Vorfeld der Reise mit ihrer/ihrem Arzt/Ärztin sprechen, alle notwendigen Vorkehrungen treffen und unterwegs auf den eigenen Körper hören, sei Reisen in der Schwangerschaft absolut gegönnt. Denn seien wir ehrlich: So selbst bestimmt und unabhängig wie vor der Geburt, wird das Reisen mit Nachwuchs vermutlich nicht mehr.
Auch ich habe keine meiner drei Reisen während der Schwangerschaft bereut und fand es schön, noch einmal für ein paar Wochen aus dem Alltag (der sich fast nur noch ums Baby gedreht hat) auszubrechen. Natürlich ist alles ein wenig anders als vor dem positiven Test, aber ich habe meinem Körper einfach die Zeit und Ruhe gegeben, die er zwischendurch benötigt hat. Und so ein Tag am Strand zwischen Wanderungen und Ausflügen ist definitiv auch nicht zu verachten. 🙂
Also Mädels, traut euch, freut euch auf Reisen in der Schwangerschaft und unvergessliche Tage mit Mini im Bauch, an die ihr später noch gerne zurückdenkt.
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