Schweden mit dem Wohnmobil zu entdecken, steht für viele Camping-Liebhaber ganz oben auf der Reise-Wunschliste. Das kann ich gut verstehen. Denn beeindruckende Schären an der Küste, fast unberührte Seen und Wälder im Binnenland sowie zahlreiche Stellplatzmöglichkeiten im ganzen Land, machen es Campern leicht, Schweden ins Herz zu schließen.
Im Frühherbst 2020 habe ich mir für etwas über zwei Wochen einen Camper in Deutschland gemietet und bin durch den Süden des Landes gefahren.
Ihr möchtet auch nach Schweden mit dem Wohnmobil? Dann findet ihr hier alle wichtigen Infos von der besten Reisezeit, über die Anreise bis hin zu Reisekosten, Campingplätzen und einem Routenvorschlag.
Inhaltsverzeichnis
Beste Reisezeit für die Reise durch Schweden mit dem Wohnmobil
Eine wirklich beste Reisezeit für Schweden mit dem Wohnmobil gibt es meiner Meinung nach nicht. Das Land ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und zeigt immer neue Facetten. Die meisten Camper besuchen das Land natürlich in den Sommermonaten zwischen Mai und September. Dann sind die Tage (natürlich abhängig davon, wo ihr in Schweden seid) vergleichsweise mild und sonnig. Im Mai fällt darüber hinaus wenig Regen, während ihr im September (zumindest über dem Polarkreis), mit etwas Glück, die ersten Polarlichter der Saison bestaunen könnt.
Einen besonderen Reiz hat das Reisen durch Schweden im Wohnmobil natürlich auch im Juni und Juli. Dank Mitternachtssonne wollen die Tage in diesen zwei Monaten kaum enden, und ihr habt (zumindest gefühlt) alle Zeit der Welt, Land und Leute kennenzulernen. Im heißen Sommer 2018 ließen wir es uns zum Beispiel nicht nehmen, morgens auszuschlafen, tagsüber am (und im) kühlen See zu entspannen und abends wandern zu gehen – alles völlig ohne Zeitstress, denn richtig dunkel wurde es auch zu späterer Stunde nicht.
Bedenkt jedoch, dass die Sommermonate in Schweden komplett in die Hauptsaison fallen und es auf Stellplätzen und an wichtigen Sehenswürdigkeiten durchaus kuscheliger zugehen kann. Seid ihr nicht auf Ferienzeiten angewiesen, macht es Sinn, auch die Randsaison-Monate Mai, September oder Oktober für die Reise nach Schweden mit dem Wohnmobil in die engere Auswahl zu nehmen.
Schweden mit dem Camper in der Nebensaison
Wir waren 2020 Ende September unterwegs und fanden viele Campingplätze und Sehenswürdigkeiten nahezu menschenleer vor (sicher auch etwas der Corona-Pandemie geschuldet). Von Badewetter konnten wir zu dieser Jahreszeit allerdings nur noch träumen und auch das Abendessen haben wir mehr als einmal in den Campervan verlegt, da draußen bereits eine ziemlich steife Brise über den Stellplatz fegte.
Ihr seid hartgesotten und kleine Abenteurer? Dann könnte Schweden auch im Winter ein tolles Reiseziel mit dem Wohnmobil für euch sein. Je nördlicher es euch auf eurer Reise verschlägt, desto eher müsst ihr jedoch daran denken, auf Winterreifen umzurüsten und Schneeketten auf die Gepäckliste zu schreiben. Überhaupt sollte euer Wohnmobil für eine derartige Tour wintergeeignet sein. Eine Standheizung ist, genauso wie eine gute Dämmung, unabdingbar. Bedenkt zudem, dass bei Minus-Temperaturen auch die Wasserzufuhr im Camper einfrieren kann.
Anreise nach Schweden mit dem Camper
Wer mit dem Wohnmobil nach Schweden aufbrechen möchte, hat die Qual der Wahl. Es gibt viele verschiedene Routen, die, mit und ohne Fähre, in das skandinavische Land führen.
Direktverbindungen von Deutschland nach Schweden mit dem Wohnmobil
Mit der FRS Baltic von Sassnitz nach Ystad
Die kürzeste Direktverbindung, um mit dem Wohnmobil von Deutschland nach Schweden zu kommen, ist die Fähr-Überfahrt ab Sassnitz auf Rügen nach Ystad an die Südküste Schwedens. Nur 2:15 Stunden benötigt der Skane Jet der FRS Baltic für die Strecke zwischen den zwei Ländern und ihr könnt euch entspannt zurücklehnen, während ihr auf dem Highspeed-Schiff über die Ostsee düst.
Die Überfahrt für zwei Personen und ein Wohnmobil ist mit etwas über 360 Euro* für Hin- und Rückfahrt allerdings auch nicht unbedingt Pfennigfuchser geeignet.
Mit der Stenaline von Kiel nach Oslo oder Rostock nach Trelleborg
Alternativ gibt es für euch die Möglichkeit, mit der Reederei Stenaline von Kiel ins etwas nördlicher gelegene Göteborg überzusetzen. Die reine Fahrtzeit beträgt 14,5 bis 15,5 Stunden (Über-Nacht-Fahrt) und ihr müsst euch in eine Kabine einbuchen. Das bedeutet selbsterklärend auch höhere Ticketpreise: Mit knapp 580 Euro* für zwei Personen und ein kleines Womo seid ihr dabei.
Die Stenaline hat jedoch noch eine weitere Anreise-Option auf Lager: Wenn ihr in Rostock ablegt und nach Trelleborg übersetzt, erreicht ihr nach sechs bis sieben Stunden den Süden von Schweden. Diese Überfahrt war bei meiner Recherche mit knapp 280 Euro* deutlich günstiger, als die Verbindung nach Göteborg.
Mit der TT-Line von Travemünde nach Trelleborg oder Rostock nach Trelleborg
Wenn ihr nach Trelleborg möchtet, könnt ihr alternativ überlegen, mit der TT-Line zu fahren. Sie legt in Travemünde ab und benötigt circa sieben bis neun Stunden nach Trelleborg. Die günstigeren Überfahrten bei Tag kosteten bei meiner Recherche knapp 200 Euro*. Wollt ihr nachts übersetzen, benötigt ihr eine Kabine und müsst ungefähr doppelt soviel Budget einplanen.
Die TT-Line pendelt darüber hinaus auch zwischen Rostock und Trelleborg und braucht für die Strecke sechs bis acht Stunden. Das Preis-Niveau bewegt sich auf einem ähnlichen Level wie bei der Verbindung ab Travemünde.
Mit Finnlines von Travemünde nach Malmö
Die letzte Direktverbindung mit Wohnmobil und Fähre von Deutschland nach Schweden, die ich euch vorstellen möchte, ist eine Überfahrt mit Finnlines. Die Schiffe starten ebenfalls in Travemünde und bringen euch innerhalb von circa neun Stunden ins schöne Malmö. Ohne Kabine könnt ihr auch hier, mit etwas Glück, relativ günstig Reisen. Ich habe bei meiner Recherche Preise für knapp 200 Euro* gefunden. Die Übernachtfahrten sind auch bei Finnlines teurer.
Mit dem Wohnmobil und der Fähre über Dänemark nach Schweden reisen
Neben den Direktverbindungen ebenfalls sehr beliebt ist die Anfahrt von Deutschland über Dänemark nach Schweden.
Hier könnt ihr mit der Reederei Skandlines entweder von Puttgarden auf Fehmarn nach Rødby (Dauer circa 45 Minuten) übersetzen oder ihr schippert von Rostock nach Gedser (Dauer ungefähr zwei Stunden).
Aus Dänemark habt ihr die Möglichkeit, anschließend entweder über die Öresundbrücke nach Schweden überzusetzen oder ihr nehmt die Fähre zwischen Helsingør und Helsinborg (Dauer circa 20 Minuten).
Wenn ihr ein Kombiticket für Fähre und Brücke oder beide Fähren nehmt, ist es finanziell relativ egal, für welche Route ihr euch entscheidet. Im günstigsten Economy-Tarif habe ich Preise ab circa 240 Euro* gefunden.
Kleiner Tipp: Besonders genial an den Kombitickets finde ich, dass ihr euch für die Überfahrt Dänemark-Schweden sieben Tage Zeit lassen könnt. Das schreit förmlich nach einer mehrtägigen Stipvisite in Dänemark mit anschließendem Roadtrip durch Schweden.
*Die von mir recherchierten Preise sind lediglich als Anhaltspunkt zu verstehen und gelten immer für zwei Erwachsene inklusive einem kleinen Wohnmobil bis sechs Metern Länge. Da ich die Preise im Corona-April 2021 herausgesucht habe, unterliegen sie sicherlich starken Schwankungen.
Von Deutschland nach Schweden mit dem Wohnmobil über Land (ohne Fähre)
Bei unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden haben wir gar keine Fähre genutzt und sind einfach über Land eingereist. Das lag hauptsächlich daran, dass wir im Corona Sommer 2020 gereist sind und bis zum Abreisetag so flexibel wie möglich bleiben wollten.
Ohne Fähre legt ihr im Van zwar einige Kilometer mehr zurück, habt aber keine festen Zeiten, zu denen ihr euch am Terminal einfinden müsst und könnt in eurem eigenen Tempo reisen.
Die Strecke nach Schweden führt euch an Flensburg vorbei bis nach Kolding und von dort weiter über Odense nach Kopenhagen und Malmö. Auf der Fahrt passiert ihr die mautpflichtige Storebaelt und die Öresundbrücke. Um die Storebaelt Brücke nutzen zu können, seid ihr mit 34 Euro (bis sechs Meter Fahrzeuglänge) dabei. Für die Öresundbrücke fallen zusätzlich noch einmal mindestens 50 Euro an (sofern ihr vorab gebucht habt und eurer Fahrzeug maximal sechs Meter lang ist).
Wenn ihr bedenkt, dass für die zusätzlich gefahrenen Kilometer auch noch Benzingeld dazu kommt und Zeit meistens auch Geld ist, kommt ihr ohne Fähre gar nicht so viel günstiger nach Schweden, wie sich zunächst vermuten lässt.
Andererseits gilt bei Wohnmobilreisen mehr denn je das Motto „der Weg das Ziel“ und sowohl die Storebaelt als auch die Öresundbrücke sind durchaus interessant zu befahren.
Schweden mit dem Wohnmobil: Die Packliste
Eine komplette Packliste für Schweden mit dem Wohnmobil möchte ich euch an dieser Stelle nicht an die Hand geben. Seit ihr im Besitz eines eigenen Campers habt ihr die Basis-Ausrüstung wie Stromanschlusskabel, Küchenausstattung und weiteres Camping-Equipment ohnehin dabei. Zudem sind auch bei den meisten Miet-Wohnmobilen heutzutage die wichtigsten Utensilien im Preis inkludiert.
Genauso selbsterklärend ist es, dass ihr eure Fähren-Tickets, den Personalausweis, euren Führerschein und die Unterlagen fürs Mietwomo beziehungsweise eure Fahrzeugpapiere ganz oben auf die Packliste schreibt. Zudem macht eine kleine Reiseapotheke mit Schmerzmittel, Magen-Darm-Medikamenten, Pflastern (groß und klein) und Desinfektionsmittel Sinn.
Was ihr darüber hinaus fürs Campen in Schweden braucht, habe ich euch kurz zusammengefasst:
Eine Kreditkarte
Wie in allen Skandinavischen Ländern könnt ihr in Schweden so gut wie überall mit Karte zahlen. Egal, ob es sich um den Eintritt in den Elchpark, die Campingplatz-Übernachtung oder das Eis an der nächsten Straßenecke handelt – die Kreditkarte ist euer Schlüssel zu (fast) allem. Das geht sogar soweit, dass es Automaten gibt, an denen ihr ausschließlich mit Karte zahlen könnt und Bargeld an einigen Stellen nicht mehr angenommen wird.
Geht also auf Nummer sicher und habt auf eurer Reise eine Kreditkarte (am besten VISA oder Mastercard) im Portemonnaie. Auch EC-Karten werden nicht überall akzeptiert.
Wetterfeste Kleidung
In Schweden geht es wettertechnisch manchmal etwas turbulenter zu und es gibt Tage, da erlebt ihr drei verschiedene Jahreszeiten innerhalb von wenigen Stunden.
Achtet deshalb auch bei einer Wohnmobil-Reise im Sommer darauf, dass wind- und regenfeste Kleidung in den Camper wandert und ihr einzelne Kleidungsstücke so ausgewählt habt, dass ihr sie notfalls auch in mehreren Schichten übereinander ziehen könnt. Frei nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung.
Mückenschutz
Mit seinen zahlreichen Seen und Wäldern ist Schweden natürlich prädestiniert für die kleinen Blutsauger. Je weiter ihr in den Norden fahrt und je mehr ihr euch im Binnenland aufhaltet, desto höher steigt euer Risiko, dass es die Mikro-Vampire auf euch abgesehen haben. Neben den normalen Mücken empfand ich die kleineren Kriebelmücken als besonders nervig, da sie relativ geräuschlos sind und sich nur schwer vertreiben lassen, wenn sie im Schwarm „angreifen“.
Um der Blutsauger-Attacke zu entgehen, könnt ihr natürlich überlegen, einen Mückenschutz von Zuhause mitzubringen. Alternativ gibt es aber auch die Option, direkt in Schweden eine Apotheke zu besuchen und euch ein Spray oder einen Roll-On-Stick von Mygga, dem führenden Mückenschutzhersteller Schwedens, zu kaufen.
Lebensmittel
Schweden gehört zu Skandinavien und Skandinavien gilt gemeinhin als teuer. Deshalb starten viele Wohnmobil-Reisende vor ihrer Tour eine Einkaufsrunde durch den heimischen Supermarkt und decken sich mit den nötigsten Lebensmitteln ein.
Glücklicherweise sind die Preise für Nahrungsmittel in Schweden jedoch nicht ganz so gesalzen wie in Norwegen oder Island. Neben den schwedischen Supermarktketten Coop, ICA und Willys findet ihr im Süden Schwedens hin und wieder sogar einen Lidl, in dem ihr euch relativ preisgünstig eindecken könnt.
Ihr müsst vor eurer Reise also keinen Familieneinkauf mit Lebensmitteln für mehrere Wochen stämmen.
Wir hatten auf unserer Schwedenreise aber immerhin einen Grundstock an wichtigen trockenen Lebensmitteln wir Reis, Nudeln, Mehl, Gewürze und Kaffee dabei.
Deutlich teurer als bei uns in Deutschland ist im Gegensatz dazu Alkohol. Wer im Schwedenurlaub nur schmerzlich auf den einen oder anderen edlen Tropfen verzichten kann oder sich gerne ein kühles Bierchen am Abend gönnt, sollte eventuell vorsorgen. Bedenkt jedoch, dass es Einfuhrbeschränkungen gibt.
Auto- und Wohnmobilfahren in Schweden: Darauf müsst ihr achten
Endlich ist es soweit: Eure sieben Sachen haben es in den Camper geschafft, die Fährüberfahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und ihr düst gerade auf der Öresundbrücke Richtung Schweden.
Doch wie sieht es eigentlich mit den schwedischen Verkehrsregeln aus? Gibt es Unterschiede zu Deutschland? Und muss man beim Auto- beziehungsweise Camperfahren in Schweden auf Besonderheiten achten?
Verkehrsregeln in Schweden: Tempolimit, Alkohol am Steuer und Co.
In puncto Tempolimit unterscheiden sich die Vorgaben in Schweden nur unerheblich von den Regeln in Deutschland (sofern vom oft nicht vorhandenen Tempolimit auf deutschen Autobahnen abgesehen wird). Innerorts gelten 50 km/h, auf kleineren Landstraßen 70 bis 90 km/h und auf der Autobahn 110 bis 120 km/h. In Schweden muss zudem das Abblendlicht ganztags eingeschaltet sein.
Überhaupt nicht gerne am Steuer gesehen, ist Alkohol. Zwar sind 0,2 Promille erlaubt, nach einem gemütlichen Bierchen beim Grillen noch das Auto zu bewegen, gilt für viele Schweden jedoch fast als Tabubruch.
Bei Verstößen gegen die Promille-Grenze drohen empfindliche Strafen. Wirst du mit über 0,2 Promille erwischt, kannst du dich direkt für zwei bis zwölf Monate von deinem Lappen verabschieden.
Ähnlich verhält es sich mit Handys: Werdet ihr beobachtet, wie ihr während der Fahrt das Mobiltelefon bedient, seit ihr ganz schnell mindestens 150 Euro los.
Eine etwas größere Besonderheit im schwedischen Straßenverkehr ist darüber hinaus tierischer Natur: Nehmt die Achtung-Elch-Schilder, die regelmäßig am Fahrbahnrand auftauchen unbedingt ernst.
Denn anders als in Deutschland kommt es in Schweden nicht nur zu Wildunfällen, auch Elche passieren (insbesondere in der Dämmerung) häufig die Straße und können für einen Schockmoment im Fahrzeug sorgen. Läuft euch ein ausgewachsenes Tier vors Auto, solltet ihr übrigens nicht versuchen die Spur zu halten, sondern, wenn möglich, ausweichen.
Campen in Schweden: Die Mautgebühren
Die gute Nachricht zuerst: In Schweden gibt es bedeutend weniger Mautstrecken als in Norwegen. Die Schlechte: Ganz ums Bezahlen kommt ihr dennoch nicht herum – zumindest wenn ihr mit eurem Camper auch die großen Städte Stockholm und Göteborg durchfahren möchtet.
Hier gilt die City-Mautgebühr, welche allerdings nur werktags fällig wird und davon abhängig ist, zu welcher Uhrzeit ihr die Städte passiert. Feiertags, an Tagen vor Feiertagen und im gesamten Juli seit ihr von der Zahlungspflicht entbunden. Wie tief ihr wann ins Portemonnaie greifen müsst, könnt ihr hier nachlesen.
Brückenmaut an der Öresundbrücke
Wer den Artikel bis hierhin bereits sorgfältig gelesen hat, weiß: Auch für das Überqueren der Örseundbrücke fallen Mautgebühren an. Für ein Fahrzeug bis zu 6 Metern länge, müsst ihr 50 Euro zahlen. Bei Wohnmobilen zwischen sechs bis zehn Metern fallen sogar 108 Euro an.
Brückenmaut Motalabrücke und Sundsvallbrücke
Kleine Mautbeträge werden auch beim Überqueren der Motalabrücke oder der Sundsvallbrücke fällig. Bei der Motala zahlt ihr sechs Schwedische Kronen und bei der Sundsvall sogar neun.
Nichtsdestotrotz kommt ihr in Bezug auf das Thema Maut in Schweden recht günstig davon.
Kleiner Tipp: Die Rechnungen für die Motala- und Sundsvallbrücke sowie für die City-Maut bekommt ihr per Post zugestellt (euer Kennzeichen wird beim Passieren der Strecken gefilmt und die Adresse im Anschluss ermittelt). Begleicht die Beträge möglichst zeitnah in der vorgegebenen Frist, um euch keine gebührenpflichtigen Mahnungen einzuhandeln.
Tanken in Schweden
Tankstellen findet ihr vor allem im dichter besiedelten Süden zu Hauf. Erst wenn ihr weiter Richtung Norden fahrt, lichtet sich das Feld und ihr solltet besser einmal zu viel Anhalten, als irgendwann mit Schweißperlen auf der Stirn und dem letzten Tropfen im Tank auf den Tankstellenhof zu rollen.
Viele Tankstellen in Schweden sind sieben Tage die Woche und teils sogar 24 Stunden geöffnet. Zum Bezahlen müsst ihr meist nicht einmal mehr ins Gebäude gehen, sondern könnt entspannt am Automaten (auch hierfür ist die Kreditkarte wichtig) bezahlen. Für den Liter Benzin müsst ihr aktuell um die 1,40 Euro einplanen. Diesel ist mit umgerechnet 1,35 Euro ein wenig günstiger (die Preise sind eine Momentaufnahme aus Anfang 2021).
Ad Blue an Tankstellen
Auf unserer Reise hat sich der Mietcamper unterwegs übrigens spontan dazu entschieden, vehement Ad Blue einzufordern. Dementsprechend haben wir drei verschiedene Tankstellen angefahren und schlussendlich festgestellt, dass es in Schweden wohl seltener richtige Zapfsäulen für Ad Blue gibt und die Flüssigkeit stattdessen im Kanister erworben werden muss.
Das Einfüllen ohne Trichter allein mit dem Kanisteraufsatz war bei unserem neuen Jumper etwas nervig und wir mussten ein wenig Geduld aufbringen. Wenn ihr Ad Blue für eurer Fahrzeug benötigt, tankt vor der Abfahrt in Deutschland bestenfalls noch einmal auf oder habt einen passenden „Adapter“ zum Auffüllen dabei.
Mit dem Wohnmobil durch Schweden: Übernachtungsmöglichkeiten
Schweden und Skandinavien allgemein sind für viele Wohnmobilisten nicht nur aufgrund der herrlichen Landschaft ein Traum. Viele Camper reizt darüber hinaus das sagenumwobene Jedermannsrecht und die damit verbundene romantische Vorstellung, einfach überall im Camper zu übernachten, wo es einem gerade am Liebsten ist.
Ganz so leicht könnt ihr es euch in der Realität aber natürlich nicht machen.
Camping in Schweden: Das Jedermannsrecht
Das Allemansrätten zu Deutsch Jedermannsrecht gibt Reisenden und Einheimischen die Möglichkeit, sich in der schwedischen Natur frei zu bewegen. Ihr dürft:
- zu Fuß und auf Skiern frei unterwegs sein
- Reiten und Radfahren auf Pfaden und Wegen
- Baden, Rudern und Segeln
- Beeren, Pilze und Blumen sammeln
- Salzwasserfische angeln
- in der Natur rasten und übernachten
Entstanden ist das Jedermannsrecht jedoch in einer Zeit, als Camping mit dem Wohnmobil oder in einem ungebauten Van noch keine Hochkonjunktur hatte. Vor allem das Übernachtungsrecht gilt daher in erster Linie für Reisende, die nichtmotorisiert unterwegs sind.
Im Klartext bedeutet das: Mit eurem Camper solltet ihr nicht ins freie Gelände fahren und mitten in der Natur, zum Beispiel im Wald, direkt am Strand oder auf einer Wiese übernachten (Naturschutzgebiete und Nationalparks sind natürlich ein absolutes No-Go).
Erlaubt ist es hingegen, an öffentlichen Straßen und an Rastplätzen zu nächtigen. Wenn ihr auf privaten Wegen und insbesondere in Sichtweite zu Wohnhäusern über Nacht stehen wollt, macht eine Absprache mit dem Grundbesitzer und Anwohnern Sinn.
Achtet zudem darauf, dass ihr nicht länger als 24 Stunden an einem Ort bleibt und kommt nicht auf die Idee, an Plätzen mit Wohnmobil-Verbotsschildern eurer Nachtlager aufzuschlagen.
Bedenkt darüber hinaus, dass Frei Stehen auf keinen Fall gleichzusetzen ist mit „Ich lade Tisch, Campingstühle, Grill oder Ähnliches aus und spanne mein großes Sonnensegel auf.“ Stattdessen solltet ihr eure gesamte Ausrüstung im Fahrzeug lassen und im öffentlichen Raum nur übernachten.
Entsorgung von Grau-, Schwarzwasser und der Notdurft allgemein
Ein Thema, dass mir darüber hinaus sehr am Herzen liegt: Entsorgt euer Grau- (Händewaschen, Geschirrspülen, Kochen etc.) und Schwarzwasser (Fäkalien) nicht in der freien Natur, sondern fahrt dafür vorgesehene Entsorgungsstationen an.
Selbst wenn ihr eine Trockentrenntoilette dabei habt, solltet ihr auch kompostierbare Beutel lieber im Restmüll beseitigen und nicht der einfachheithalber (am besten noch in besiedelteren Gebieten) spontan dort vergraben, wo ihr gerade steht.
Auch der bei Campern mit kleinen Fahrzeugen allseits beliebte Klappspaten sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn es absolut keine Alternative gibt und ihr bestenfalls weit abseits der Zivilisation seid (noch besser ist es jedoch, für den absoluten Notfall eine Mini-Toilette dabei zu haben).
Oder würdet ihr es angenehm finden, wenn bei euch Zuhause auf dem allseits beliebten Wanderparkplatz um die Ecke alle ihren Kot ringsherum mal mehr oder weniger gut vergraben?
Müll (dazu zählen auch Obst- und Gemüsereste) dürft ihr selbsterklärend auch nicht zurücklassen.
Camping in Schweden: Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze
Kostenlose Stellplätze in Schweden
Wer der Umwelt zu Liebe auf das Wildcampen mitten in der freien Natur verzichten möchte, aber dennoch den einen oder anderen Euro sparen und große trubelige Campingplätze meiden will, kann auf seiner Reise durch Schweden mit dem Wohnmobil natürlich trotzdem nach kostenlosen Stellplätzen Ausschau halten.
Nathalie als erprobte Schweden-Wohnmobilreisende empfiehlt in ihrem Ganz Normale Mama-Blog, unterwegs zum Beispiel mal den schwedischen Touristeninformationen einen Besuch abzustatten. Denn dort gibt es oft kostenloses Kartenmaterial, in dem Badestellen (B) eingezeichnet sind, an denen Freihes Übernachten (,sofern ihr euch an die im Kapitel Jedermannsrecht genannten Regeln haltet,) häufig erlaubt ist. Darüber hinaus findet ihr in den Karten meist auch Markierungen für Wohnmobil-Stellplätze (R).
Eine weitere gute Möglichkeit kostenlose Stellplätze zu finden, ist die App Park4Night. Sie steht unter Wohnmobilisten immer mal wieder in der Kritik, da schöne „geheime“ Stellflächen öffentlich gemacht werden. Ich kann das in sofern nachvollziehen, als dass ich es auch nicht gut finde, wenn in der App Orte empfohlen werden, an denen Freies Stehen verboten ist oder die sich mitten in der Natur befinden.
Ihr könnt bei Park4Night jedoch auch nach kostenlosen Wohnmobil-Stellplätzen oder 24-Stunden-Parkplätzen filtern. Lest aber vorsichtshalber noch einmal in den Standortbeschreibungen der App nach, ob Freies Stehen wirklich erlaubt ist und haltet auch vor Ort nach Verbotsschildern Ausschau.
Gästehäfen in Schweden
Eine schöne, wenngleich nicht immer kostenlose Alternative, sind auch die sogenannten Gästhamn. Hier steht ihr direkt im Hafen und könnt euch die Sanitären Anlagen oft mit den Bootsbesitzern vor Ort teilen.
Bei kleineren Gästehäfen lohnt es durchaus, den Hafenmeister zu fragen, ob ihr vor Ort mit eurem Wohnmobil übernachten könnt. Häufig sind Toiletten und Duschen nämlich verschlossen und ihr benötigt für die Nutzung einen Code.
Mittlerweile gibt es auch viele Gästehäfen, in denen das Übernachten ausdrücklich erwünscht ist und die direkt auf Camper ausgerichtet sind. Hier könnt ihr (meist am Automaten) ein Ticket für die Übernachtung lösen (oft zwischen 100 und 200 SEK) und neben den Sanitären Anlagen sogar ein Strom, Frischwasser- und Grau-/Schwarzwasserentsorgungs-Angebot nutzen.
Auf unserer Reise durch Schweden mit dem Wohnmobil haben wir öfters in Häfen übernachtet. Der Ausblick aufs Meer und die ganzen Segel- und Motorboote hat einen ganz besonderen Charme. Obgleich vor allem die größeren Häfen nicht zwingend naturnah sind.
Schweden mit dem Wohnmobil: Übernachten auf Campingplätzen
Ich muss ganz ehrlich sagen: Bei meinen Reisen im Campervan weiß ich auch Übernachtungen auf gut ausgestatteten Campingplätzen zu schätzen. Ich kann mir eine heiße Dusche gönnen, die nächste Toilette ist of nur wenige Meter entfernt, es gibt WLAN (ja, wenn man gerne von unterwegs an Blogartikeln arbeitet, ist das hilfreich) und die Möglichkeit, mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen.
Vom naturnahen Wohnmobilstellplatz mit Lagerfeuerstelle und Plumpsklo im Wald bis hin zum vollausgestatteten fünf Sterne Campingplatz steht in Schweden für jedes Bedürfnis das passende Plätzchen bereit.
Parzellierte Stellplätze sind im Süden Schwedens die Regel
Anders als in Norwegen bekommt ihr beim Check-In häufig einen parzellierten Stellplatz mit Nummer zugewiesen oder könnt ihn euch für die Dauer eures Aufenthalts aussuchen.
Mir persönlich kam das auf unserer Reise sehr entgegen, da wir gerne auch mal zwei Nächte am Stück auf einem Platz nächtigen und die nähere Umgebung erkunden. In Norwegen hatten wir auf touristisch stärker frequentierten Plätzen immer das Problem rechtzeitig von unseren Ausflügen zurückkommen zu müssen, um wieder einen guten (oder überhaupt einen) Stellplatz für die kommende Nacht zu ergattern.
Auf unserer Reise in der Nebensaison erlebten wir es zudem häufig, dass viele Camping-Plätze nur zeitweise besetzt wurden. Einchecken konnten wir in diesem Fall trotzdem meistens, da es erlaubt war, sich für einen Stellplatz zu entscheiden und am nächsten morgen nachträglich zu bezahlen (es gibt oft entsprechende Informationen zum Late Check-In). Die Schlüssel für Stromanschlüsse und Dusch- oder Schrankenkarten liegen häufig in Umschlägen an der Rezeption bereit.
Camping Key Europe
Wenn ihr zum Thema Campen in Skandinavien recherchiert, werdet ihr früher oder später mit dem Camping Key Europe konfrontiert. Dabei handelt es sich um eine Check-Karte mit der ihr Rabatte auf Campingplätzen, bei Fährüberfahrten und an einigen Touristenattraktionen bekommt. Darüber hinaus soll die Karte oft auch als Ausweis-Ersatz akzeptiert werden und der Check-In vor Ort am Campingplatz schneller von der Hand gehen.
Teilweise ist online sogar zu lesen, dass es Stellplätze gibt, die ihr ohne den Camping Key überhaupt nicht nutzen könnt. Das mag vielleicht tatsächlich so sein, aber in den letzten vier Jahren, die ich im Sommer durch Skandinavien gereist bin, ist es mir noch nie passiert, dass ich auf einem Campingplatz nicht angenommen wurde, weil mir die Karte gefehlt hat.
Rechnet euch vor eurer Reise also besser genau durch, ob die Anschaffung des Camping Key Europes tatsächlich eine sinnvolle Investition für euch ist oder ihr auch gut darauf verzichten könnt.
Wasser-Ver- und Entsorgung auf Campingplätzen
Schweden ist ein Land, das gut auf Camper eingestellt ist. Ver- und Entsorgungsstellen zu finden, sollte daher im Normalfall kein Problem darstellen. Auf Campingplätzen könnt ihr euch in der Regel immer mit Frischwasser eindecken und den Inhalt eurer Toilette leeren. Wir haben auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden aber schon den einen oder anderen Platz besucht, an dem es keine Möglichkeit zur Grauwasserentsorgung gab. Nutzt unterwegs also lieber eine Entsorgungsoption zu viel als zu wenig.
Neben den offiziellen Stellplätzen gibt es Entsorgungsmöglichkeiten häufig auch auf Rastplätzen. Eine Karte mit allen Rastplätzen inklusive ihrer Ausstattung findet ihr hier beim Trafikverket.
Darüber hinaus lohnt es sich, an Tankstellen nach Frischwasser- und Entsorgungsstationen Ausschau zu halten.
Auch Apps wie das bereits genannte Park4Night können euch auf der Suche nach offiziellen Optionen unterstützen. (Dafür müsst ihr allerdings die Bezahl-Variante kaufen.)
Camping in Schweden mit Hund
Mit seiner weitläufigen Natur, fast unberührten Wäldern und glasklaren Seen ist Schweden natürlich auch ein geeignetes Ziel für eine Reise mit Hund. Glücklicherweise gehört das Land zur EU, sodass die Einreise mit Haustier deutlich einfacher ist, als im benachbarten Norwegen. Ein paar grundlegende Regeln sind dennoch zu beachten:
- Euer Haustier muss eindeutig durch einen Microchip identifiziert werden können
- Ihr braucht einen EU-Heimtierausweis
- Eine gültige Tollwut-Impfung ist Pflicht (bzw. eine Nachimpfung spätestens 21 Tage vor Reiseantritt)
- Das Tier muss beim Zoll angemeldetet werden
Letzgenannter Punkt ist übrigens gar nicht so kompliziert, wie es zunächst klingt, denn die Zollanmeldung könnt ihr bequem online machen: https://privattjanster-djuranmalan.tullverket.se/anmalan/de/djur
Seit ihr mit eurem Hund in Schweden unterwegs, ist es darüber hinaus wichtig, daran zu denken, dass zwischen dem 01. März und 20. August Leinenzwang auf Feld- und Waldwegen herrscht. Hundekot muss in Schweden (genau wie bei uns) im Beutel mitgenommen werden und so einige Strände sind für eure Vierbeine ebenfalls tabu.
In Bezug auf eure Unterkunft müsst ihr euch beim Wohnmobil-Urlaub zum Glück keine großen Gedanken machen, denn es gibt über 400 Campingplätze im ganzen Land, die eure Fellnasen herzlichen Willkommen heißen.
Camping in Schweden: Unsere Reiseroute mit dem Wohnmobil durch Schweden
Neben den ganzen allgemeinen Infos zu Reisezeit, Verkehrsregeln und Übernachtungsmöglichkeiten möchte ich euch natürlich auch unsere Reiseroute mit dem Wohnmobil durch Schweden nicht vorenthalten. Daher habe ich hier alle Provinzen aufgelistet, die wir auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden besuchen konnten. Das Land hat so viel zu bieten, dass ich mich ungern auf einzelne Hotspots festlegen wollte.
- Routen-Länge: circa 1.800 Kilometer
- Reisezeit: circa 14 Tage, aber auch beliebig verlängerbar, wenn ihr wirklich etwas aus den unterschiedlichen Regionen mitnehmen wollt und nicht jeden Tag weiterzieht
Skåne län: Weitläufige Sandstrände an Schwedens Südküste
Unsere Schweden-Reiseroute hat uns als erstes durch den schönen Süden des Landes geführt. Direkt nach der Überquerung der Öresundbrücke erreichten wir die Region Skåne län und damit den südlichsten Zipfel Schwedens. Die Gegend besticht vor allem durch ihre weitläufigen Sandstrände, bunte Badehütten und spannende Städte wie Ystadt, Trelleborg sowie das deutlich größere und bekanntere Malmö.
Ich bin ein großer Fan von kilometerlangen Sandstränden und mannshohem Strandhafer und habe mich sehr wohl gefühlt. Für mich war Skåne län eine Gegend, in der die Welt (zumindest gefühlt) noch in Ordnung ist. Außerdem bildet die Provinz einen tollen Kontrast zu den see- und waldreichen Regionen weiter nördlich.
Västra Götalands län: Schwedens Schärengärten rund um Göteborg
Normalerweise kommt das Beste bekanntlich zum Schluss. Doch heute mache ich eine feierliche Ausnahme, denn die Gegend rund um Göteborg habe ich ganz besonders in mein Herz geschlossen. Ich kann euch versprechen, die Schärengärten, bestehend aus vielen kleineren und größeren Inseln, haben es wirklich in sich. Dabei muss es auf eurer Reise nicht einmal zwingend ein Besuch der touristisch stark frequentierten Orte Marstrand , Fjällbacka oder Smögen sein – die südschwedische Westküste ist überall schön und es macht Spaß, auch die unbekannteren Ecken und Inselchen Bohusläns zu entdecken.
Värmlands Iän: Typisch Schweden
Schweden wie im Bilderbuch könnt ihr anschließend bei der Fahrt Richtung Värmland erleben – eine Region, in der es vor Seen und Wald nur so wimmelt. Verbringt entspannte Tage an Schwedens größtem See Vänern (hier dürft ihr ohne Lizenz angeln), paddelt mit dem Kanu durch die atemberaubenden Naturreservate der Region oder sammelt Pilze im Wald. In der Gegend um Värmland kommt ihr der Natur Schwedens ganz Nahe – versprochen. Ich musste mich bei meinen Wanderungen zum Beispiel immer wieder vergewissern, dass wirklich keine Bären in der Nähe waren, so wild und ungestüm habe ich die Wälder im Binnenland empfunden.
Västmanlands Iän, Uppsala Iän, Stockholms Iän: Zwischen wilder Natur und pittoresken Schlössern
Was haben alle drei Provinzen in der Überschrift gemeinsam? Genau, sie liegen am drittgrößten See Schwedens dem Mälaren. Im Vergleich zu den großen Brüdern Vänern und Vättern zeichnet er sich vor allem durch seine starken Verästelungen und viele kleine und große Inseln aus, die es lohnt zu erkunden. Auch hier könnt ihr Angeln, Wandern und auf den flachen Wegen Radfahren. Darüber hinaus gibt es rund um den Malären, aber auch eine Menge Kultur zu bestaunen. Denn allen voran Schlossliebhaber kommen in der Gegend voll auf ihre Kosten. Das Schloss Gripsholm und das Schloss Drottningholm sind dabei nur die bekanntesten Vertreter einer ganzen Riege an historischen Bauwerken.
Ein weitere Sehenswürdigkeit, die direkt am Mälaren liegt ist übrigens keine geringere als die Landeshauptstadt Stockholm. Bei unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden haben wir die Stadt leider nicht besichtet, da wir Menschenansammlungen im Frühherbst 2020 aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie gemieden haben. Dank ihres maritimen Flairs soll Stockholm aber durchaus zu bezaubern wissen.
Kalmar Iän, Kronobergs Iän, Jönköpings Iän: Willkommen in Småland
Kaum eine schwedische Region ist bei uns Deutschen, zumindest vom Namen her, so bekannt wie Småland. Ihr Fragt euch, woher ihr die Provinz kennt? Richtig, Ikea hat sein Kinderparadies nach der schönen Gegend in Südschweden benannt – und das aus gutem Grund. Ikea wurde in Älmhult gegründet. Der Ort liegt mitten in Småland und bietet Ikea-Liebhabern heute ein Museum, das seine Besucher über 70 Jahre hinweg bis zu den Wurzeln des Unternehmens führt. Småland ist aber nicht nur Ikea. Denn ein zweiter mindestens genauso großer Exportschlager stammt aus der Provinz: Die Rede ist von keiner geringeren als Astrid Lindgren. Die beliebte Kinderbuchautorin stammt aus Näs einem kleinen Ort in der Nähe von Vimmerby. Ihr oder eure Kinder sind Astrid Lindgren Fans? Dann lasst es euch nicht nehmen, ihr Elternhaus und den Astrid Lindgren Themen- und Theaterpark zu besuchen.
Natürlich kommen in Småland aber auch Naturliebhaber auf ihre Kosten. Paddeltouren durch die Schärengärten, Radfahren um den See Åsnen oder ein Reitausflug auf dem Islandpferd sind nur einige Aktivitäten, die ihr draußen unternehmen könnt. Auch die Ostseeinsel Öland ist definitiv einen Besuch wert.
Reiseabschluss und weitere Routenvorschläge
Aus der Gegend rund um Kalmar benötigt ihr noch einmal knapp drei Stunden nach Malmö und könnt von dort über die Öresundbrücke eure Rückreise antreten.
Natürlich gibt es noch viele weitere spannende Wohnmobiltouren durch Schweden. Wenn ihr mehr Zeit habt als wir, könnt ihr sogar durch das ganze Land bis rüber nach Norwegen und ans Nordkap fahren.
Weitere Camper-Reiserouten durch Schweden findet ihr zum Beispiel bei den Kollegen von TUI CAMPER. Hier habe ich übrigens auch meinen Camper ab Deutschland gebucht und war sehr zufrieden.*
*Ich habe für den Camper einen Rabatt bekommen. Das beeinflusst, meine Meinung jedoch nicht.
Mit dem Wohnmobil durch Schweden: Mein Fazit
Schweden ist definitiv ein Land, das sich für einen Urlaub mit Wohnmobil lohnt. Es gibt unzählige Stellplätze und auch in der Hauptsaison findet ihr in der Regel immer ein geeignetes Plätzchen für die Übernachtung. Insbesondere Naturliebhaber kommen bei ihrer Reise durch Schweden mit dem Camper voll auf ihre Kosten. Aber auch für Kunst und Kultur ist in den großen Städten des Landes gesorgt. Schweden ist für mich ein Ort zum Entspannen, Seele baumeln lassen und gut geeignet, um dem stressigen Alltag zu entfliehen und Natur und Leute auf sich wirken zu lassen.
Ihr ward auch schon mit dem Wohnmobil in Schweden? Dann teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren oder schreibt mir eine Nachricht an info@nicht-noch-ein-reiseblog.de.
Auch Fragen, Anmerkungen und Ergänzungen sind immer gern gesehen.
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21 Kommentar
Katrin
2. Mai 2021 at 19:18Ein sehr schöner Artikel, der sofort viele tolle Erinnerungen an vergangene Schwedensommer geweckt hat! Danke dafür!
Melanie
2. Mai 2021 at 20:08Danke dir auch hier nochmal für deinen Kommentar.🙂 Es geht ja zum Glück mit großen Schritten Richtung Sommer und ich glaube ganz fest daran, dass wir dann auch wieder nach Skandinavien können.🙂
stefan
30. Juni 2021 at 12:22Danke! Ein toller Artikel mit schönen Informationen für unseren diesjährigen Schwedenurlaub. 🙂
Melanie
1. Juli 2021 at 22:29Hallo Stefan, 🙂
dir ganz lieben Dank für deinen Kommentar und eine schöne Zeit in Schweden wünsche ich dir.🙂
Dagmar
26. Juli 2021 at 20:06Vielen Dank für den tollen Artikel und die vielen Informationen. Wir wollen im September eine Südschweden Reise machen und sind sehr dankbar für jede Information 😊 die wir gerade finden können.
Melanie
16. August 2021 at 22:38Das klingt ja traumhaft. Wir waren auch im September dort.🙂 Packt euch auf jeden Fall die eine oder andere warme Klamotte ein. Teilweise war es an der Küste schon recht windig und kühl.
Viel Spaß euch und liebe Grüße
Melanie
Annette
9. September 2021 at 12:41Hallo Melanie, herzlichen Dank für Deinen liebevollen Urlaubseinblick und die mega tollen Informationen. Diese sind für uns sehr wertvoll, da wir mit einem Mietwomo nächstes Jahr Mitte August für 3 Wochen nach Schweden reisen.
Melanie
8. November 2021 at 22:49Hallo Annette,
danke dir, für das liebe Feedback. Ich freue mich wirklich jedes Mal aufs Neue sehr, wenn ich positives Feedback bekommen und ihr euch die Arbeit macht, zu kommentieren. 🙂 Ich wünsche dir schon einmal viel, viel Spaß auf eurem Schwedentrip nächstes Jahr. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
Liebe Grüße
Melanie
Verena
24. Oktober 2021 at 23:51Auch wir haben uns dazu entschieden, Schweden lieber im Winter zu bereisen, nachdem sich die pandemische Lage spürbar gebessert hat. Zuvor müssen wir jedoch die Matratze unseres Wohnmobils ersetzen, was ich auch vielen anderen Urlaubern, die während des Urlaubes wenig Schlaf bekommen, raten würde. Es wäre zu schade, wenn ich erneut nach einem Urlaub mit Rückenschmerzen heimkehre.
Melanie
8. November 2021 at 22:52Hallo Verena,
danke dir für deinen Kommentar. Den Backlink habe ich allerdings entfernt. Ich denke, meine Leser haben nicht so großes Interesse an deinen Wohnmobil-Matratzen. 🙂 Backlinks aus Blog-Kommentarbereichen bieten darüber hinaus in der Regel auch keinen so richtigen Mehrwert für den Linkaufbau.
Liebe Grüße
Melanie
Michael
2. November 2021 at 18:16Hej, hej. Auch für uns war Dein Artikel eine Reise durch die Vergangenheit, der noch viele Reisen durch dieses wunderschöne Land folgen sollten. Du hast das Toll geschrieben und viele wissenswerte Dinge angesprochen. Auch die Fotos sind in der Anzahl sehr gut dosiert. Wir freuen uns nun auch auf unsere nächste Tour till sverige. Tipp: reise Mitte, Ende Sept… Je höher Du kommst, umso mehr indian Summer hält Schweden dann für Dich parat.. Allzeit eine gute Fahrt. Hej do.
Melanie
8. November 2021 at 22:56Hallo Michael, danke dir für den lieben Kommentar. Ich schicke meine Leser gerne auf Reisen in Ihre Vergangenheit, aber natürlich auch in die Zukunft. Dein Tipp mit dem Indian Summer ist klasse. Mir schwebt schon länger im Kopf herum, dass ich zur Ruska mal nach Finnland möchte, aber Schweden geht natürlich genauso.
Die Kombination im September aus Nordlichtern in der Nacht und Indian Summer am Tag, stelle ich mir auch einfach herrlich vor.
Mal gucken, ob ich es mal schaffe. 🙂
Dir auch weiterhin gute Fahrt und viele traumhafte Reisen durch Skandinavien.
Liebe Grüße
Melanie
Jochen Bake
27. Februar 2022 at 05:47Holla, das ist ja mal ein langer und informativer Bericht. Wir sind mit einem Wohnmobil unterwegs und fahren bisher immer in den Süden. Nächstes Jahr soll es dann für 4 Wochen in den Norden gehen. Man liest ja so viel tolles über Schweden, das uns neugierig gemacht hat.
Melanie
27. Februar 2022 at 16:16Hallo Jochen 🙂
danke für dein Feedback. Ich freue mich immer sehr, wenn Leute zu schätzen wissen, wie viel Arbeit ich in die Artikel stecke.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß in Schweden. Es lohnt sich in jedem Fall.:)
Liebe Grüße
Melanie
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13. August 2022 at 02:34[…] Schweden Mit Dem Wohnmobil: Camping In Schweden […]
Kai M.
4. November 2022 at 13:10Wow, was ein Blog. Ich suche seit zwei, drei Wochen ein passendes Reiseziel für den Frühling im Wohnmobil. Soll ca 3-4 Wochen sein und da ich mit meiner Freundin und unserem Hund schon 3x im südlicheren Europa unterwegs war (Spanien/frankreich und italien) soll es dieses mal in den Norden gehen.
ich finde es einfach sehr gut, dass hier ein guter Reisebericht mit neutralen kurzen, wichtigen Infos geboten wird. Die infos mit dem Hund fand ich sehr wichtig, aber auch die Strafen am steuer.. ( ich werde leider öfters beim telefonieren erwischt). danke dass ichs durchlesen und teilhaben durfte
liebe grüße an alle
Melanie
15. Mai 2023 at 22:49Hallo Kai,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. So nette Worte bedeuten mir wirklich viel. Ich wünsche euch eine schöne Reise durch Schweden und, dass du nicht in Versuchung gerätst, am Steuer zu telefonieren. 🙂
Liebe Grüße
Melanie
viercampen.de
10. Februar 2023 at 18:00Dein Beitrag mach so richtig Bock auf Schweden.
Im Sommer sind wir auch dabei!
Danke!
VG Pascal
Melanie
15. Mai 2023 at 22:06Hallo Pascal,
danke dir. Hach, ich könnte auch direkt wieder los. 🙂 Ich wünsche euch eine wunderschöne Sommerreise durch Schweden.
Liebe Grüße
Melanie
Max Rehnlund
13. Februar 2023 at 20:23Valdemarsvik hat meiner Meinung nach den besten Stellplatz für Wohnmobile an der Ostküste Schwedens. Ich glaube nicht, dass ich dort wohne, aber weil es so ist. Willkommen beim Deutschen Schäferhund Uma und ich, wir nehmen Sie gerne mit unserem Segelboot in den Schärengarten mit.
Melanie
15. Mai 2023 at 22:05Hallo Max,
danke für den Tipp